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Wasserwechselparameter

Begonnen von Birgit, Juni 01, 2016, 22:31:09

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Birgit

Hi zusammen.
Melanie hat mich gebeten, ihr Wasserwechselexperiment auf der Börse vorzustellen.
Um auf eventuelle Fragen gut vorbereitet zu sein, suche ich dringend eine Kurve, die ich bei einem Vortrag von Andreas Spreinat gesehen habe. Darauf wird verdeutlicht, wie sich die Wasserwerte bei verschiedenen Wechselintervallen und -mengen positiv oder negativ verhalten. Ausserdem geht bei dieser Kurve hervor, dass die Belastungsspitzen zwischen den einzelnen Wechseln mal höher, mal niedriger sind. Je nach Menge des gewechselten Wassers.
Hat Einer ne Idee, wo ich diese bzw eine ähnliche Kurve/Diagramm finde?
Google frage ich jetzt seit 3 Tagen und bekomme keine Antwort!

Melanie

Zwar nicht Spreinat, aber interessanter Artikel und Kurve...
http://aquabits.de/wasserwechsel/
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Grund: Rechtschreibfehler

janus38

Meiner Ansicht nach zu kurz gedacht. Ich habe da eine Kombi der beiden Systeme hier in Betrieb und mal eine einfache Tabelle gebaut.

Man darf eben nicht nach ein paar Wechselzyklen aufhören zu rechnen, sondern es mittel- und langfristig angehen. Oder laufen bei Euch die Becken nur 8 Wochen, wie er da so rechnet?
Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

www.deppenapostroph.info

RalfE

Hi,

hab auch mal ein wenig herumgespielt ... siehe Anhang.

Gruß
Ralf
Gruß aus Hasselbach
Ralf

janus38

Hi Ralf, ist quasi die gleiche Kurve, ich hatte es nur quick and dirty direkt in eine Formel gepackt.

Fazit bei beiden: Die Belastung pendelt sich dauerhaft nach einigen Wochen ein.

Das Niveau muss nur vom Besatz vertragen werden, ansonsten anstelle 20% dann eben 25, 30 oder 35% wechseln.

Machen wir hier auch so mit den größeren Becken, zusätzlich alle X Wochen noch den "großen" WW mit etwa 60-80%.

Hat sich alles prima eingependelt...
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RalfE

In der Datei gibt es 2 unterschiedliche Blätter ... das zweite zeigt recht gut den Unterschied der Belastung in Abhängigkeit zur Menge des wöchentlichen Wasserwechsel.

Gruß
ralf
Gruß aus Hasselbach
Ralf

janus38

Schon gesehen.

@Birgit: Reichen Dir die schonmal oder brauchst Du noch Input?

Hab heute auch wieder einen Block bei M&H für meinen Flipchart besorgt, Ihr könnt also prima herummalen!
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Birgit

#7
Leute, ihr seid genial!
Genau solche Kurven habe ich gesucht!
Fürs Publikum anschaulicher ist wohl die von Ralf,  da dort die Spitzen besser zur Geltung kommen. Ich gehe mal davon aus, dass wir es mit vielen Leuten zutun haben, die ein, zwei AQ daheim stehen haben und sich erst noch in die Materie einarbeiten müssen / wollen.  Da ist es besser zu verstehen, wie zwischen den einzelnen Wechselintervallen der Schadstoffanteil wächst!
Wenn ich eure beiden Kurven als Anschauung benutze, wird wohl selbst dem größten Ignoranten klar werden, dass so ein Wasserwechsel keine ABM ist!
Vielen vielen Dank ihr beiden!

janus38

Hi Birgit, da haben wir (also insbesondere Ralf!) Dir also die richtigen Kurven verpasst, soso.  *nixe*
Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

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Birgit

Frechdachs!
Ich weiß auch ohne deine nette Bemerkung, dass ich selbst keine habe und auf Hilfe von außen angewiesen wäre,  wenn ich welche haben wollte!   *grossefliege*

janus38

Birgit, wäre es wirklich ein ausstattungstechnischer Nachteil, hätte ich mich dahingehend nie so geäußert, gelle?  ;) ;D
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Andrea

Hi Birgit,

Zitat von: Birgit am Juni 02, 2016, 22:10:48
Frechdachs!
Ich weiß auch ohne deine nette Bemerkung, dass ich selbst keine habe und auf Hilfe von außen angewiesen wäre,  wenn ich welche haben wollte!   *grossefliege*

Da hilft nur  *pizza* *pizza* *pizza*
*zwinker*

Hab heute noch weitere Pflanzen für die Börse getopft und Stephan informiert:
Ich brauche allein für die Pflanzen 3m Standfläche + Platz für 1x 60cm-Becken und 1x 40cm-Becken.
*giesskanne* *giesskanne* *giesskanne*

Mach mal die Rechnung fertig!

Viele Grüße &
Gute Nacht
*wecker*
Andrea
Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

RalfE

... pro Topf einen € Standgebühr ... und die Börse ist im Vorfeld schon gerettet ;-) 

... duck und weg.
Gruß aus Hasselbach
Ralf

Birgit

Ihr Lieben, Ausstattung hin oder her, ich habe mal meinen Vortrag vorbereitet und möchte euch bitten, da mal drüber zu lesen.
Wenn noch wichtige Elemente fehlen oder ergänzt werden müssen, sagt mir bitte Bescheid!
Und immer daran denken, das Ganze soll max 20 Minuten, incl. dem Versuch dauern!
Hier die Ausarbeitung:

Ein viel diskutiertes Thema in der Aquaristik ist der Wasserwechsel. Dabei stellen sich dem Aquarianer einige Fragen:
-   warum? muss ich Wasserwechsel machen?
-   was? Ist dabei zu beachten?
-   wie oft? Soll ein WW gemacht werden?
-   wieviel? Wasser soll bei jedem Wechsel getauscht werden?


Beginnen wir mit dem Warum?
Durch Futterreste, Ausscheidungen der im Aquarium lebenden Tiere, Stoffwechselprodukte, abgestorbene Pflanzenteile und eventuell auch mal verstorbene Tiere, die nicht gleich entdeckt und entfernt werden, reichen sich unliebsame Schadstoffe im Becken an. Um diese Schadstoffe wieder aus dem Kreislauf zu entfernen, also die durchschnittlich zu ertragende Wasserbelastung möglichst gering zu halten, muss regelmäßig ein Wasserwechsel vorgenommen werden, denn sonst können massive Probleme im Aquarium auftauchen. Um nur einige zu nennen: starker Algenwuchs, ungewöhnliches Verhalten und Auftreten von Krankheiten bei den Wasserbewohnern, bis hin zum Sterben der Tiere. Mit regelmäßigen Wasserwechseln lassen sich diese Probleme lösen, bzw. in Grenzen halten.
Was ist bei einem Wasserwechsel zu beachten?
Die wichtigsten Faktoren hierbei sind: Beim Ablassen des Wassers aufpassen, dass keine Fische mit abgesaugt werden! Den Teil des Schlauches, der sich im Becken befindet idealer Weise mit einem Schwamm, Damenstrumpf, Sieb, Kescher oder ähnlichem sichern. Einen Teil des Altwassers aufheben und darin die Filtermedien reinigen, denn so verbleiben die in den Filtermedien erwünschten Bakterien, die dafür da sind, giftiges Nitrit in ungiftiges Nitrat zu verwandeln, im Filter. Würden wir die Filtermedien unter fließendem Leitungswasser auswaschen, würden wir die positiven Bakterienkulturen zerstören.
Das eingefüllte Wasser muss annähernd die gleiche Temperatur haben, wie das Wasser im Becken, denn Fische sind wechselwarme Tiere, sie müssen ihren Kreislauf der Umgebung anpassen. Der Organismus der verschiedenen Fische ist an die verschiedenen Temperaturen angepasst. Natürlich mit Toleranzen! Das frische Wasser langsam einfüllen, am besten mit einem kleinen Schlauch, nie direkt den Eimer Wasser ins Becken kippen.
Wie oft? soll ein WW gemacht werden?
Das ist eine der Gretchenfragen! Zunächst einmal richtet sich das nach der Größe des Beckens (kleinere Becken müssen öfter gewechselt werden, als Größere), dem Besatz im Becken, viele und/oder große Fische: öfter wechseln, als wenig Besatz. Auch der Anteil der Pflanzen spielt eine Rolle: viele Pflanzen filtern viele Schadstoffe aus dem Wasser und reichern dieses mit Sauerstoff an, aber viele Pflanzen bedeuten auch, viele abgestorbene Pflanzenteile!
Wenn erste Probleme bereits sichtbar werden oder anhand der Wasserwerte nachweisbar sind, ist es meist schon zu spät. Daher lieber einen Wasserwechsel mehr als einen zu wenig durchführen.

Als grobe Orientierung können wir folgenden Plan an die Hand geben. Unter der Berücksichtigung dass jeweils etwa 50% des Wassers gewechselt werden:

< 60 l Becken – wöchentlich
< 100 l Becken – alle 1 1/2 Wochen
< 200 l Becken – alle 2 Wochen
< 500 l Becken – alle 3 Wochen
> 500 l Becken – alle 4 Wochen
Kommen wir zur letzten und eigentlich schon fast wichtigsten Frage:
Wieviel? Wasser muss gewechselt werden?
Hier gehen die Meinungen weit auseinander! Aber damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt, haben wir mal folgenden Versuch vorbereitet:
Versuch durchführen und erläutern. Dazu einige Hinweise:
Hier sieht man sehr schön dass das Röhrchen mit 30% Wasserwechsel nach dem 6. Wechsel der gleichen Farbe wie beim 3. Wechsel mit 50% entspricht
Wenn wir das nun mal ausrechnen dann müsste ich bei einem 100Liter Aquarium sechs Mal 33 Liter wechseln, das sind 198Liter Wasser, um dieselben Schadstoffe, wie nach dem dritten Mal 50 Liter - also 150Liter ausgewechselt zu haben.
Zu diesem Versuch sei gesagt, dass ich noch nicht die mikrobiologische Seite einbezogen habe!
Wenn ich aus 100Liter Wasser 50Keime rausnehme und aus dem anderen 33Keime dann habe ich in dem einen nur noch 50Keime, in dem anderen aber 67 Keime.
Da Keime die Angewohnheit haben sich zu vermehren sagen wir einfach mal, der Einfachheit halber, sie würden sich in zwei Wochen verdoppeln, dann hätte ich nach 2 Wochen im 50% Becken wieder 100 Keime, im anderen nach 2 Wochen aber schon 134 Keime....

Um dies anschaulicher zu machen, habe ich hier mal drei Grafiken, die das sehr schön verdeutlichen:


So, und hier kommen dann die Grafiken und Tabellen von Ralf und Stephan ins Spiel.


Melanie

#14
Zitat< 60 l Becken – wöchentlich
< 100 l Becken – alle 1 1/2 Wochen
< 200 l Becken – alle 2 Wochen
< 500 l Becken – alle 3 Wochen
> 500 l Becken – alle 4 Wochen

Wo hast Du das denn her?
Meiner Meinung nach hat es nichts mit der Größe des Becken zu tun, sondern vor Allem mit der Besatzdichte.
Wenn ein 500 Liter Becken entsprechend dicht besetzt ist muß es entsprechend auch häufig gewechselt werden.

Ich persönlich würde es mit einem kleinen bzw. großen Zimmer vergleichen in dem sich viele bzw. wenig Leute aufhalten.
Auch in einem doppelt so großen Raum muß das Fenster häufig geöffnet werden wenn doppelt so viele Menschen drin sind ;)

Ansonsten hast Du das toll formuliert.
Es sollte aber nochmal klar auf die Besatzdichte eingegangen werden.

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