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Wer hat Erfahrung mit CO2-Anlagen?

Begonnen von Michael Z., Januar 19, 2016, 16:33:28

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RalfE

... jetzt mal eine dumme Frage ... reden wir über das neue Becken ? ... das seit gut 4 oder 5 Wochen läuft ?

Gruß
Ralf
Gruß aus Hasselbach
Ralf

Michael Z.


janus38

Ok, da kannst Du doch noch unmöglich sagen, ob Du Dir eine Algenphase einhandelst oder nicht.


Aber ist interessant zu wissen, ob sie bei Dir dadurch ausbliebe. Wobei ich immer noch meine, dass man ohne Probleme solche technischen Eingriffe nicht benötigt.
Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

www.deppenapostroph.info

Michael Z.

Hat denn niemand länger Erfahrung mit CO2-Anlagen?

Besonders der Verbrauch/Kosten würden mich mal interessieren.

Was kostet eine Füllung, wie lange hält sie in der Regel?

Andre, Du machst doch sicher noch alles auf Bio-CO2. Wie machst Du das? Mit großen Kanistern bei den großen Becken?


janus38

Hi Michael, wir hatten die CO2 mehrere Jahre im Einsatz.


Kosten für die Füllungen (6kg Flaschen):
18 bis 24 Euro je Flasche, Wartezeit jeweils etwa 10 Tage. Daher brauchten wir für zwei Becken drei Flaschen, die man auch immer geschickt tauschen musste. Habe eben mal geschaut: Zoo Zajac berechnet aktuell:
6kg - 32,99
3kg - 17,99
2kg - 12,99
1kg - 9,99
0,5kg 4,99


Inzwischen würde ich zum Propan Fischer nach Diez fahren und mir dort eine Flasche holen, die sind auf Pfand und man zahlt anfangs etwa den Flaschenpreis als Pfand. Die Füllungen sind leicht teurer, aber wenn man nicht mehr will, gibt man die Flasche zurück und erhält sein Geld wieder. Gesamt gerechnet, ist das die billigste Form.


Die Flaschen benötigen oben zwingend einen dieser schwarzen Bügel, den Ventilschutz, ansonsten dürfen sie weder transportiert noch angenommen werden.


Man kann auch gleich eine deutlich größere Flasche (10, 20kg) holen und auch mehrere Becken anschließen, ich würde mir eine 10kg holen, wenn der Platz da ist. Sie muss sturzsicher stehen und man sollte auch die Unfallverhütung beachten:


CO2 ist ein Sauerstoffverdränger, vollkommen geruchslos und schwerer als die normale umgebende Raumluft. Bei Bränden sterben die meisten durch eine vor der Verbrennung eingetreten CO2-Intoxikation, wobei der Begriff irreführend ist, sie erwachen einfach nicht mehr, wenn es dann um sie herum wärmer und kuschelig wird und schön knistert (im Klartext: Es brennt!). Es wirkt eigentlich nicht giftig, sondern verhindert einfach die Aufnahme von Sauerstoff! Man wird schweinchenrosa im Gesicht.


Stellt man sich nun einen Trümmer von Flasche mit 10 oder 20kg (oder mehr!) in die Wohnung und Gas tritt aus, ist das absolut lebensbedrohend! Man sollte diese Gefahr keinesfalls unterschätzen, zumal man selbst ja an dem Kram rumschraubt! Wer geht schon einmal die Woche auf Lecksuche mit Wasser/Spüli oder Leckagespray?


Dementsprechend sollte man sich überlegen, wie gut belüftet die Wohnung ist. Und zum Anschluss immer diese speziellen, schwarzen Schläuche nutzen, alle anderen sind teildurchlässig!


Die benötigte Menge richtet sich stark nach der Steuerung und den eingestellten Werten. Es gilt: Je stärker der PH-Wert gedrückt werden soll, sowie je härter das Wasser, desto mehr benötigt man.


Wir hatten weiches Wasser und unser Vollautomat (JBL ProFlora Set) brachte das Wasser von PH 7,8 auf etwa PH 6,5 herunter (war so anhand deren Tabelle eingestellt). KH war um die 4. Wir verbrauchten eine 6kg Flasche in recht genau 1,5 Monaten, wobei die Taktung komischerweise immer recht gleich war, obwohl das eine Becken 240 und das andere 450 Liter hatte.


Und nochwas, weil das oft falsch verstanden wird: O2 und CO2 beeinträchtigen sich nicht gegenseitig in der Sättigung im Wasser. Mit zuviel O2 wird kein CO2 ausgetrieben oder umgekehrt! Das liegt daran, dass beide Stoffe gänzlich anders im Wasser gebunden werden, bis zu deren eigener jeweiligen Sättigungsgrenze. Ich verdränge mit CO2 also keinen Sauerstoff und ein Oxydator kann direkt neben einer CO2-Anlage im Wasser stehen. Alles prima!
Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

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Rage

Das ist doch mal eine Aussage!
Ich würde auch zum Fischer gehen, wenn ich meine Anlage anschließen sollte.
Lieben Gruß
Ralf

Für Fehler in meinen Texten ist grundsätzlich und ausschließlich die Autokorrektur verantwortlich 😜

Michael Z.

Das hätte ich auch gemacht. Ist auch am naheliegendsten für uns.

Eine 6 kg Flasche in 1,5 Monaten ist aber dann schon echt viel. Was brauche ich dann hier erst mit dem harten Wasser?

Da wäre das rechnerisch mit dem EasyLife Carbo für 100 Tage die 500 ml Flasche eine günstigere Alternative, wenn es rein um die Düngung geht. Selbst mit dem Profito noch billiger.

CO2 wäre halt zur Regelung des PH-Wertes der tolle Nebeneffekt, wie es auch Birgit macht. Aber es ist halt nicht gerade billig.

Da haben dann Leute mit Weichwasser wohl wesentlich länger etwas von der CO2-Flasche.


Rage

Birlenbach hat auch steinhartes Wasser und daher nutze ich Regenwasser.
Bisher noch ungefiltert und auch ohne Probleme, aber ich werde im Frühjahr daran basteln eine Filterung zu verwenden.
2 Regentonnen a' 210 Liter. Muss nur schauen das ich die irgendwie Frostsicher unterbringen kann.

Zur Zeit Hau ich Löcher in die Eisfläche und mische 50:50 mit warmen Leitungswasser.
Ganz üble Arbeit! Will ich nich mehr haben 😭
Lieben Gruß
Ralf

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Michael Z.

Wollte auch mal Regenwasser testen.


Andre

Bio CO2 ist auf jedenfall die aller günstigste Lösung aber auch die arbeitsreichste.
Ich werde wenn ich es schaffe in der nächsten Zeit mal dazu etwas zusammenschreiben und hoffe es vor dem nächsten Treffen fertig zu bekommen.
Das wird dann auch die Antwort auf deine email Michael.
* mit Sternchen markiert= unbewusst getippt, bewusst stehen gelassen!

Intelligenz kann sich dumm stellen, Dummheit braucht das nicht...

"Kann es sein, daß Desinteresse und Dummheit sich die Hand geben?
Weiß ich nicht - ist mir auch egal"

Michael Z.

Wird ja auch mal Zeit.  ;)

Würde es ja auch lieber so machen. Bei den kleineren Becken habe ich zum Teil schon genug CO2 drin auch ohne zusätzliche Anlagen.

Wäre halt echt mal gut zu wissen wegen der Mengen und der Umsetzung für die großen Becken.


janus38

Also bei allen Wasserdingen muss ich sagen, am Ende hat bei mir dann doch die Osmose gewonnen. Habe mir vor einigen Wochen eine Titan 500 GPD gekauft und eingebaut, die möchte ich nicht mehr missen. Abwasserverhältnis etwa 1,3 zu 1 (gemessen), automatische Rückspülung usw. Literleistung liegt auch tatsächlich bei etwa 60 Liter je Stunde, im Sommer wohl mehr.


Regenwasser kommt bei unseren Garnelen nicht in Frage, da es zu stark schwankt in den Werten (je nach Wetter usw. befinden sich unterschiedliche Schadstoffe darin). Alternativ kann auch ein Hausbrunnen interessant sein, allerdings nur, wenn man nicht die gleiche knüppelharte Brühe wie aus dem Hahn fördert.


Der Verbrauch von CO2 ist schon nicht gering, der Pflanzenwuchs dafür wahnsinnig gut gewesen. Ich nahm aus dem 450 Liter-Becken jede Woche 2-3 10-Liter-Eimer Pflanzen raus, vorwiegend die Valisnerien. Vor der CO2 war es 1-1,5 Eimer.


Insgesamt muss ich sagen, weder für PH noch zur Düngung finde ich es interessant: PH reduziere ich besser direkt mit einer Säure, wie Eichenextrakt oder einer verdünnten, direkten Säure (habe ich noch nciht gemacht, da mit Eichenextrakt prima). Düngung: Alle meine Becken sind ausreichend besetzt, um auch CO2 abgebende Tiere zu haben. Je mehr Tier (Größe oder Zahl), desto mehr auch CO2 und Nitrat/Phosphat. Wenn man das Becken in solch ein Gleichgewicht bringt, ist es meiner Erfahrung nach so stabil wie sonst nie und damit auch am wenigsten anfällig.


CO2 hat seinen Sinn, aber nur, wenn der biologische Pflanzenanteil > als der Tieranteil ist. Bei klassischen AQ-Besitzern dürfte das Verhältnis ausnahmslos umgekehrt sein. Von daher hat Michael recht, dass CO2 meinem veralgten Becken im Arbeitszimmer sicher Abhilfe schaffen täte: Hier hab ich vier kleine Regenbogenfische und den Protomelas Similsi Nachwuchs drin, also mehr Bio drumherum als Fisch. Habe heute mal gemessen, interessante Werte. Alle Becken haben den letzten WW vor einer Woche (das Garnelenbecken etwa vor zwei Wochen) erhalten:


Barschbecken (720 Liter, hohe Besatzdichte, mittlere Pflanzendichte: B>P, 24°C):
NO3 40mg/l
NO2 0
GH >21°d
KH 17°d (wie geht das, da frisst einer Kalk?)
pH 7,6
CO2 9 mg/l


Welsbecken (360 Liter, mittlere Besatzdichte, mittlere Pflanzendichte: B=P, 26°C):


NO3 10mg/l
NO2 0
GH >21°d
KH 20°d (keine idealen Bedingungen für L-Welse)
pH 7,8
CO2 7 mg/l


Arbeitszimmerbecken (200 Liter, niedrige Besatzdichte, mittlere Pflanzendichte, B<P, 24°C):

NO3 18mg/l
NO2 0
GH >21°d
KH 15°d (auch hier KH deutlich abgebaut)
pH 7,6
CO2 8 mg/l


Becken Caridina logemanni (120 Liter, niedrige Besatzdichte, hohe Pflanzendichte, B<<P, 23°C), aufgesalzenes Osmosewasser:

NO3 18mg/l
NO2 0
GH >7°d
KH 3°d
pH 6,4
CO2 35 mg/l


Von allen Becken ist also nur das letzte Garnelenbecken wirklich den Lebensbedingungen optimal eingestellt. Ich behaupte, unter derart hohen KH Werten kann man nur schwierig überhaupt noch was damit machen. Interessant ist, dass der KH-Anteil bei den zwei Becken deutlich gesunden ist, dabei ist das Ausgangswasser stets das gleiche.
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Andrea

Hi alle zusammen,

hier noch ein Auszug von http://www.deters-ing.de/Wasser/ph.htm zur CO2/PH Problematik :

ZitatCO2-Düngung
Die Empfehlung einer CO2-Anlage zur Senkung des pH-Wertes ist vom Grundsatz her aus aquaristischer Sicht falsch. Falsch deswegen, weil die CO2-Düngung lediglich eine Düngung ist für die Pflanzen und die Auswirkung auf den pH bei vernünftiger Anwendung eher gering ist.

Natürlich ändert sich dadurch der pH-Wert, aber es kann, so man einen bestimmte pH-Wert erzwingen will, zu einer kritischen CO2-Überdosierung kommen und das ist nicht das Ziel. Außerdem ist es teuer und unpraktisch. Das merkt man spätestens dann, wenn man zwei oder mehr Aquarien damit bearbeiten will. Insbesondere hohen Karbonathärten müsste man eine sehr hohe CO2-Konzentration erwirken damit der pH schön niedrig ist. CO2 als pH-Regulator ist deshalb nur bei entsprechend geringen Karbonathärten sinnvoll eingesetzt. Das hat nichts damit zu tun, dass eine CO2-Düngung bei höheren Karbonathärten den Pflanzen dennoch zugute kommt. Man sollte aber sauber zwischen Pflanzendüngung und gezielter pH-Senkung unterscheiden. Das geht gedanklich oft durcheinander.

Lösung: Senkung der Karbonathärte
Korrekterweise muss man die Karbonathärte des Wassers soweit senken, bis der pH schon fast freiwilig da ist, wo er hin soll. Man wird erstaunt sein, wie stark man die Karbonathärte senken muss, es bleibt fast nichts mehr über an KH.

Beispiel: Das Wasser habe einen pH-Wert = 7.5 und eine Karbonathärte von 7. Man will einen pH-Wert von 6.5 über die Zugabe von CO2 erreichen. Das ergibt rechnerisch eine erforderliche CO2-Konzentration von ca. 60 mg/ltr, also das dreifache dessen was als für die Pflanzen ausreichend angesehen wird und für die Fische absprachegemäß tolerabel ist.

Auch wären recht große Mengen CO2 erforderlich, denn nicht alles CO2 reagiert im Wasser. Ein Teil entweicht über die Wasseroberfläche in die Atmosphäre weil die eingestellte CO2-Konzentration über der liegt, die sich freiwillig im Ausgleich mit dem Umgebungsluft-CO2 einstellen würde
Setze ich jetzt andererseits den CO2-Gehalt auf 6 mg/ltr fest, dieser Wert könnte sich aus dem Gleichgewicht mit dem atmosphärischen CO2 ergeben (eher noch viel geringer), so muss die KH auf deutlich unter 1 °dKH runter. Das bedeutet, dass man ca. 90% Osmosewasser untermischen muss auf 1 ltr Leitungswasser. Das wiederum macht das Wasser so weich das viele Fischarten es nicht mehr mögen.

Das nur als Auszug, dieser klasse Seite von Herr Deters! Wenn Euch das Thema interessiert, lest dort einfach weiter: http://www.deters-ing.de/Wasser/ph.htm

Er geht da auch auf die Lösung für das Problem ein und erläutert die Verwendung von Eichenextrakt, Erlenzäpfchen, Osmose, Salzsäure usw.

Euch noch einen schönen Abend &
Viele Grüße

Andrea

Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

janus38

Immer dran denken: Erst das Wasser, dann die Säure. Sonst geschieht das UNGEHEURE!
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