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Landvoght, Silikon, Eis ...

Begonnen von Mäddi, Dezember 28, 2014, 14:53:12

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Mäddi

Moin zusammen!

Also ich hatte vor mir Morgen oder Übermorgen beim Landvoght in Leun 3 Aquarien zu holen. Je 160 Liter. 2 sind normal und eines ist in zwei 80er mit einer Mittelwand abgeteilt. Er hat dort mind. 100 Becken im Garten auf Patetten stehen. Sie sollen verkauft werden.
Jetzt habe ich so meine Bedenken wegen der letzten 2 Eisnächte. Was meint IHR? Hat das Silikon der Aquarien in der Kälte gelitten?
Sie sollen eh' in den Keller wo es auch Bodenabflüsse für Wasser gibt. Aber abgesehen davon. Wie würdet Ihr darüber denken?

Andrea

Hi Mäddi,

das kann man so nicht vorhersagen, ob das Silikon hält.
Wenn es schwarzes Silikon ist kann man an weißlichen Verfärbungen erkennen wenn sich die Verklebung langsam ablöst.

Frost soll allgemein nicht gut sein für Silikon. Dieses Jahr hatten wir aber erst wenige Nächte mit echtem Frost und die Becken stehen auch erst seit ca. 3 Monaten im Freien.
Das Risiko musst Du selbst abschätzen.

Viele Grüße

Andrea
Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

janus38

ZitatErst
??


Entweder es schadet (wovon ich auch sicher ausgehe) oder es schadet nicht. Dann ist eine Nacht schon zuviel. Man weiß halt auch nie, wie alt und gut die Becken und die Verklebung waren.


Wenn ich mal davon ausgehe, dass die dort fette Abflüsse hatten, haben die mit Sicherheit nicht soviel für die Klebungen und Becken bezahlt wie jemand, der das Teil in sein schickes Wohnzimmer stellt. War ja auch nicht der Sinn und nötig bei denen.


Der Super-GAU jedes AQ-Besitzers ist doch ein Wasserschaden, ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, dass man es immer wieder riskiert. Gerade da finde ich es am falschen Ende gespart. Dann lieber selbstgebaute Lampen, Abdeckungen, Unterschränke.... Soviel kostet Glas auch nicht.


Und in Deinem Fall: Ordentlich zerlegen, säubern und neu kleben, dann weißt Du, was Du hast. Würde ich bei einem solchen Becken (dachte auch schon dran, eines zu holen) auf jeden Fall machen.


Alternativ: Das Teil einpacken und bei einem erfahrenen AQ-Bauer das Silikon abnehmen lassen.


Wenn da was schiefgeht, haftet auch keine Versicherung. Versprochen.
Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

www.deppenapostroph.info

Mäddi

OK DANKE. Hat sich erledigt. Somit hole ich mir lieber zwei neue Waterhome Becken vom OBI.

janus38

Schau' mal bei Hornbach vorbei, die verkaufen für nahezu gleiche Preise die Becken aus der Massenfertigung von Müller+Pfleger (Eheim). Die Waterhome kommen glaube ich irgendwo aus Osteuropa.


Neukleben ist übrigens in der Größe sicher nicht schwer, danach weißt Du definitiv, dass es gut ist!


Stell' Dir halt immer die Frage: Das Dingen ist mit 160L ausgelaufen und DU hast einen Gebäudeschaden, der schnell in das vier- oder fünfstellige geht (von meinen >700 Litern will ich gar nicht sprechen). Jetzt die Preisfrage: Was glaubst Du, wann eine Versicherung eher zahlen muss/wird: Wenn zu dem Becken noch ein Kaufbeleg existiert, optimaler Weise noch mit Restgarantie oder zumindest unterhalb 10 Jahre alt und von einem renommierten Hersteller, oder bei einem no-name-Becken aus unklarer Fertigung, Herkunft und Alter?


An alle: Versicherungen leben davon, ungern zu zahlen. Macht es ihnen doch nicht so leicht.


Bei den Schadensbeträgen, die sowohl im Eigenheim als auch bei Mietwohnungen an Gebäudesubstanz (Fundamenttrocknung, Schimmel...) wie auch Hausrat anfallen, wenn was größer 100 Liter ausläuft, wird immer ein Gutachter aufschlagen. Die interne Grenze hierfür bei einer großen Versicherung liegt so zwischen 1000 und 1500 Euro Schadenssumme. Der nimmt jeden Krümel auseinander, um zumindest einen Teilbetrag nicht leisten zu müssen. Das ist sein Job, man muss ihn aber dafür nicht lieben.


Eine eigene Verklebung mit professionellem AQ-Silikon (Ottoseal), ordentlicher Reinigung (Aceton) und Entfettung der Klebestellen usw., am besten noch in Bildern dokumentiert, hat da sicherlich bessere Aussichten als ein Becken mit o.d. Eigenschaften.


Wenn man sie einfach nur im Keller stehen hat mit einem fetten Bodenabfluss, oder es sind "nur" 100 Liter oder weniger, das schafft man zur Not auch mit einer Sammlung von Putzlappen  ;)
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Andre

ZitatEntweder es schadet (wovon ich auch sicher ausgehe) oder es schadet nicht. Dann ist eine Nacht schon zuviel. Man weiß halt auch nie, wie alt und gut die Becken und die Verklebung waren.

Entweder oder?   *verrueckt*
Ich behaupte das Silikon ist Frostsicher!
Und finde auch die Bestätigung hier im Datenblatt vom OTTOSEAL S28 (dem Silikon das der Aquarienbauer Emmel verwenden soll laut Ralf):
http://www.otto-chemie.de/live/www/www_api/linkgenerator.php?produkt_id=71&lang=de&file=tds

"Frostbeständig bis -40°"

Jedoch dabei gilt: nur für das Silikon selbst...
weiterdenken und überlegen, was ist anders bei den Becken die draußen beim Landvogt stehen?
*denk*
Da ist Wasser mit im Spiel... stehen die Becken also draußen so findet sich bestimmt Wasser an Schwachstellen ein und dann kann das Silikon durch die Eisbildung (Ausdehung des Wassers - wie Frost Fels auf bricht) leiden.
*denk*
Ja auch die Verklebung/Verbindung zum Glas ist gegeben, welchen Einfluss hat das Eis und der Frost hier direkt auf die Verbindungsstelle (darüber mache ich mir heute mal keine Gedanken weil ich weiter in meinen Aquarien wuseln will)

Ich wäre mir sicher wenn ein Becken sehr trocken im Frost gelagert wird.
Sicherlich werden diese bei Herstellern und Transporten nicht vor Frost geschützt, ich denke aber trocken gehalten.

Es gibt aber auch sehr viele Anwendungen von Silikon im Haus uns Aussenbereich, bei denen es sehr beständig gegen Frost und Eis ist.
* mit Sternchen markiert= unbewusst getippt, bewusst stehen gelassen!

Intelligenz kann sich dumm stellen, Dummheit braucht das nicht...

"Kann es sein, daß Desinteresse und Dummheit sich die Hand geben?
Weiß ich nicht - ist mir auch egal"

janus38

Hi Andre,
ich meinte ja auch: Wenn es denn schadet, kann schon eine Nacht mit Frost zuviel sein. Die anderen Gründe kommen halt auch noch dazu.


Auf das Wasser alleine will ich mich gar nicht abstellen. Auch zu trocken gelagerte Becken tragen auf Dauer Schäden davon:


Silikon ist für ein bestimmtes Momentum haltbar gemacht (also für eine spezifische Umgebung in Feuchtigkeit und Temperatur). Dies wird durch Zusatzstoffe so bewerkstelligt, dass sich das Silikon bei fachgerechter Verarbeitung in seinem gedachten Einsatzzweck mit seinen optimalen Eigenschaften einsetzen läßt.


Setzt man z.B. Badezimmersilikon im Außenbereich ein, wird es mit der Zeit rissig, weil die Zusatzstoffe unter UV-Einwirkung abgebaut werden und dieses Silikon alleine seine Aufgabe nicht erfüllen kann. Ebenso hat es eine Eigenschaft von AQ-Silikon: Bei zu großer Trockenheit oder zu niedriger Temperatur ist die Schwindung (das "Zusammenziehen") anscheinend so groß, dass es sich an der anhaftenden Materialstelle (Adhäsion) nicht mehr sicher halten kann. Es löst sich.


Was das bei AQ bedeutet, kann man sich vorstellen.


Umgekehrt enthalten Bausilikone im Außenbereich Zusatzstoffe, die eine gänzlich andere Verarbeitung ermöglichen und die aber auch viel weniger unbedenklich zu handhaben sind. Die harmlose Essigvernetzung ist da gewöhnlich durch eine Polymerisation ersetzt, was außen unbedenklich, in geschlossenen Räumen aber nicht gesund ist. In einem AQ kann das gar nicht erst zum Einsatz kommen.


Zu AQ-Silikon: Ich vermute einfach, dass das Hauptproblem der Materialschwund ist, wenn es zu heiß, zu trocken oder zu kalt ausgesetzt ist. Bei der anschließenden Wiederausdehnung entspricht die Anhaftung und Eigenschaft nicht mehr der originalen Qualität und Verarbeitung, was (nicht direkt) zu Undichtigkeiten führen kann.


Da dies stets von sehr vielen Parametern (langsame/schnelle Angleichung an Umgebungsumstände, Dauer der Einwirkungszeit usw.) abhängt, ist das Scheitern nicht zwingend vorhersehbar, bleibt aber als hoher Risikofaktor zurück.


An der Stelle frage man sich, wie das mit Becken ist, die bei dem aktuellen Wetter transportiert werden. Die sind sicherlich nicht alle im gewärmtem Fahrzeug transportiert worden. Andererseits weiß ich, dass viele AQ-Bauer Becken nicht an Speditionen übergeben, wenn Frost herrscht.


Vielleicht ist das auch wieder das Geheimnis, wieso halt doch das eine Becken aus Osteuropa nach zehn Jahren an der Klebung versagt, die Becken von M+P dagegen nicht. Diese werden bei Frost nicht transportiert (lt. Eheim). Ob sich die Wiederverkäufer auch daran halten, bezweifle ich. Wenn die Palette kommt, steht sie halt draußen, bis sie verräumt wird. Bei 30° wie bei -15°.


Jenseits der Frostgeschichte (die ich weiterhin bestätigt sehe) bleiben die weiteren Punkte ebenfalls stehen: Vorsicht mit gebrauchten Becken und unbekanntem Alter + Herkunft. Neue Becken müssen nicht zu teuer sein, muss man sich aber dennoch leisten können. Aber kann man sich einen Wasserschaden leisten? Letztlich wird der teurer. Ich hätte auch lieber schnell größere Becken gehabt, habe aber den Aufbau lieber langsam vorangetrieben und an den Becken niemals gespart. Ebensowenig an der Sicherheit, daher stets auch die ABsicherung über FI. Aber das ist eine andere Geschichte.
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Andre

Das sähe bestimmt auch ulkig aus wenn du dich auf Wasser abstellen würdest.  *lachanfall*

Ja es sind stets viele Faktoren und ich habe der übersichtlichkeit weggelassen was du jetzt geschriebe hast, Alter, ehemalige Einwirkungen, die Sicherheit die verlangt wird usw.

Es ist gut zu wissen das Eheim/AQ-bauer bei Frost keine AQs versenden oder lagern (wollen).  *daumenhoch*
und Danke auch für die Informationen zu meiner (nicht direkten) Frage welchen Einfluss hat das Eis und der Frost hier direkt auf die Verbindungsstelle hat.
*erleuchtung*
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janus38

Hallo Andre,
die Erklärung zum Silikonverhalten habe ich seinerzeit von einem Fenster- und Türenbauer erhalten auf die Frage, wieso er ein anderes Bausilikon für innen und außen verwendet, wenn man das innenliegende Silikon auch nicht sieht. Daraufhin hat er mich mit den ganzen unterschiedlichen Eigenschaften vertraut gemacht und mir seine Seminarunterlagen von Soudal (u.a. Kleber- und Silikonhersteller) dazu gezeigt. Als ich das dann begeistert meinem Vater beschrieben habe (Ing. f. Bauwesen), meinte der nur "ist doch klar".


Interessant scheint wohl zu sein, dass gerade an Dächern sehr viel mit Silikon gepfuscht wird. Die goldene Dachdeckerregel besagt wohl "der Kunde steigt mir nie auf's Dach", weil da wohl die wenigsten wirklich nachsehen. Da werden gerne mal Firstziegel und andere schnell mit Silikon "geklebt", was dann auch nur ein paare Jahre maximal hält.


Viele Grüße - Stephan
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