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hartes Wasser mit Salzsäure weich machen

Begonnen von Melanie, September 18, 2014, 15:03:56

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Melanie

Hallo,
ich bin am Überlegen statt mit Osmose oder Torf mein hartes Leitungswasser (hat ca. PH 7,6) mit Salzsäure auf PH 7 zu bringen und damit gleichzeitig die Carbonathärte zu senken.
Ich weiß noch düster aus der Lehrzeit das CaCO3 + HCL = Calciumchlorid + H20 + CO2 ergibt.
Calciumchlorid wäre ja sogar wieder ein guter Mineralstoff fürs Becken?!
Habt Ihr Erfahrungen?
Eigentlich doch eine viel einfachere und günstigere Variante um weiches Wasser zu bekommen - aber es macht wohl in der Praxis kaum einer?!
Was meint Ihr?



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mcpay

Hallo,
vom Prinzip her hast du recht aber ...
ich sag mal weiches Wasser durch Erhöhung des Leitwertes? Will man das wirklich?

Ganz Informativ dazu:
http://www.deters-ing.de/Wasser/ph.htm

Grüße

janus38


Hallo Melanie!

Also zuerst mal der Lehrsatz beim Verdünnen:


Erst das Wasser, dann die Säure - sonst geschieht das Ungeheure!


Bei vielen Bekannten, u.a. auch Andre, haben wir beobachten können, dass sich NaCl im Wasser negativ auf die Tiere auswirkt. Bei vielen kommt dies aus der Ionentauscheranlage. Viele Tiere schwächeln und werden anfälliger für Krankheiten.


Hier ein Auszug aus der Seite vom Deters Ing:
Zitat[/size][size=78%][...][/size]
Wie gesagt, diese Art der Entkarbonisierung per HCL führt zu einem Anstieg der Ausgangsleitfähigkeit und wer sich davon echtes Weichwasser verspricht, wird bitter enttäuscht. Es ist eher eine Methode für Pflanzenleute oder für diejenigen, die Normalwasserfische haben, aber leider einen hohen pH aus der Leitung erhalten. Für "saure und Weichwasserfische" ist das alleine nichts!!!
Es ist also wirklich zu prüfen, inwieweit diese Methode mit den aquaristischen Erfordernissen zusammenpasst.[/size][size=78%][...][/size][/size]



Ich bin von derartigen Überlegungen wieder abgekommen, da sie nicht wirklich eine Verbesserung bringen. Ansäuern aus der Tube mache ich, falls notwendig, mit Eichenextrakt z.B. von Zoo Zajac, die haben auch eine Eigenmarke, die ist deutlich billiger.


Die einzig sinnvolle Alternative zu Osmose ist ein Kationen-/Anionenaustauscher. Danach muss man aber das Wasser nochmal ausreichend stehen lassen (~2 Tage) und/oder gut durchlüften. Erst dann ist die stoffliche Veränderung abgeschlossen und auch das ganze, entstehende CO2 ausgetrieben.


[/size]In Vergleichstests gewinnt mal der Kati/Ani- oder der Osmosetyp, je nachdem, wer die Statistik fälscht. Muss man für sich rechnen, denn jeder hat andere Gegebenheiten und Versorgungswege. Jedenfalls wird das Wasser nicht weicher durch die Zugabe einer Säure, sonst hätte das schon jeder Haushalt so eingebaut. Wäre auch sehr leicht in der Handhabung, wenn ich an die Tonnen von Salztabletten  für die Ionenaustauscher denke![size=78%]

Frage: Du hast ja bereits Erfahrung mit Osmose, weshalb jetzt die Suche nach einer Alternative?


Vielleicht steckt da ein Verbesserungspotential  ;)
Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

www.deppenapostroph.info

Melanie

#3
Danke für die Antworten.
Nein, Ich habe keine Erfahrung mit Osmose, ich benutze im Moment mein ganz normales Leitungswasser und gebe etwas Torumin bei.

Ich denke ich werde es bei einem meiner Becken probieren es mit HCL "weich" zu machen.
Vielleicht sogar bis PH 6,5 gehen und dann einen empfindlichen Fisch einsetzen.
Zum Beispiel der rote Neon?!
Ein Langzeittest sozusagen ;)
Wenn es funzt und die Fischis munter bleiben kann man weiter sehen.
Mal schaun...

Edit: Möchte mein Wasser weicher haben weil ich mit Killifischen liebäugle ;)
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RalfE

Hallo,

ich war letzt bei einer Welszüchterin welche L46 gezogen hat, die verwendet auch Salzsäure. Einige Kollegen vom AKZ verwenden Batteriesäure, Eichenextrakt ist auch nichts anderes ...http://www.zbbf.de/forum/showthread.php?t=11742

... ich verwende derzeit Wasser aus dem Brunnen in Mauloff welches ich mit Torf ( Dehner, die kleinen goldenen Ballen die man auch für Kleintiere nehmen kann ) auf einen Ph um die 6 bringe, dafür hab ich mir eine kleine Torfkanone gebaut, wo das Wasser über einen Luftschlauch durchläuft, da kommt ein Ph von 4,5 hinten raus.

Welche Killis willst du dir den anschaffen ? Die Kap Lopez hab ich in Hasselbacher Leitungswasser gezüchtet, ebenso die Ringelbandhechtlinge.

Den ausgelaugten Torf hab ich auch bei den Kap Lopez als Laichsubstrat genommen.

Gruß
Ralf
Gruß aus Hasselbach
Ralf

mcpay

Hallo,
Ich nehme Regenwasser. Das ist für mich die einfachste möglichkeit. Kommt aus der Zisterne mit einem Leitwert unter 20 microSiemens. Das Vermische ich mit Leitungswasser auf knapp 200MicroSiemens. Kh ist dann bei 4 und PH hab ich 6,5.

Grüße Christian

Melanie

#6
kochst Du das Regenwasser ab?
Regenfässer hab ich auch genug und auf unserem gepachteten Garten gibt es einen Brunnen *winkzuRalf* ;)
Bei den Regenfässern hatte ich auch schon dran gedacht, aber die laufen ja über unser Dach....
Und bei dem Brunnen sickert das Wasser so weit ich weiß durch Schiefergestein - jedoch ist in unmittelbarer Nachbarschaft ein Bauernhof mit hohem Rinderbestand   :o
Bin nun am Überlegen das Wasser aus dem Brunnen mal testen zu lassen....mal den Maurer fragen ob der das kann?
Ich hab leider nur doofe Streifentests....
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mcpay

Hallo, natürlich koche ich das Regenwasser nicht ab. Wird nur 1 mal grob gefiltert.

Dacheindeckung ist im normalfall kein Problem. Was habt ihr auf dem Dach?

Das einzige Problem sehe ich darin wenn  das Dach stark verschmutzt ist. (z.B. Vogelkot)
Ansonsten hatte ich in den letzten 15 Jahren keine schlechten erfahrungen damit gemacht.

Grüße Christian

Melanie

#8
Zitat von: mcpay am September 19, 2014, 10:06:43
Hallo, natürlich koche ich das Regenwasser nicht ab.

;D
OK, ich bin von mir ausgegangen mit meinen Nanobecken, da könnt ich ja durchaus mal nen Tag lang nebenher ne Regentonne voll abkochen und käm damit dann lang hin ;)

Auf unserem Dach ist so Ethernitzeug, weiß nicht ob das nach den vielen Jahren noch ein Prob wäre, denke nach der Zeit eher nicht?!

Und was machst Du im Winter?
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mcpay

Hallo,

Zisterne im Boden friert nicht ein....

Ich würd es einfach mal ausprobieren... nen Leitwertmessgerät kostet so gut wie nix und ist ein guter Indikator dafür wie viele Stoffe im Wasser glöst sind.

Grüße

Melanie

#10
Schon geschehen, hab gerade einen 10Liter Würfel mit Regenwasser befüllt.
Dazu habe ich den Ausgießhals einer Gießkanne mit Filterwatte gestopft und dann das Regenwasser aus der Tonne ins Becken einlaufen lassen.
Dieses Becken läuft nun also (noch ohne Bewohner) bei GH kleiner 6, KH 3° und PH 6,4 ;)
Werd dann vielleicht gucken das ich ein paar Garnelen einsetze...

Edit:
Unten zum Vergleich Teststreifen Regenwasserbecken und 60er Becken

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RalfE

Hallo,

viele der Kollegen vom Arbeitskreis Zwergcichliden arbeiten mit Regenwasser, sogar mitten in Frankfurt, die züchten darin Apistogrammas etc..
Nur sollte es kein mit Bitumen geklebtes Dach sein.
Das Brunnenwasser vom "Quetscheberg" würd mich von den Werten her aber auch mal interessieren, nur die Kühe vom "Orth"
könnten da ein Problem sein.

Gruß
Ralf
Gruß aus Hasselbach
Ralf

mcpay

Hallo, aber nur Regenwasser taugt nicht. Ein paar Salze und Mineralien sollten schon drinn sein. Ruhig mal nen halben Liter Leitungswasser dazu.

Grüße

Melanie

Zitat von: RalfE am September 19, 2014, 11:52:23

Das Brunnenwasser vom "Quetscheberg" würd mich von den Werten her aber auch mal interessieren, nur die Kühe vom "Orth"
könnten da ein Problem sein.

Gruß
Ralf

Hm hat sich erledigt, Guido sagt wenn er den Deckel vom Brunnen aufmacht würden immer dutzende tote Mäuse auf der Oberfläche schwimmen.... :-X
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janus38

Also Mäuse solltest Du doch noch rausfiltern können  ;D


Wegen Regenwassers habe ich hier auch schon nachgedacht und hatte dazu dann folgende Punkte:
- Beim ersten Regenschutt nach längerer Zeit darf das Wasser zunächst nicht in die Behälter, da Ablagerungen aus der Luft (Autobahn, Schwermetalle, Vogelkot) zunächst weggewaschen werden sollten
- Dementsprechend ist es technisch schon anspruchsvoller zu gestalten.
- Alternativ kann man das Gesamtwasser einleiten, muss es allerdings dann nachbehandeln, um Verkeimung und andere Verunreinigungen zu eliminieren.
-> Das wären dann: Grobfilter für Mäuse (hier reicht ein Sieb), Feinfilter für Schwebstoffe (hier reicht ggf. auch Filterwatte), Aktivkohle für anorganische Verbindungen.
- Ansonsten berichten Nutzer von Regenwasser auch von hohen Konzentrationen Fluss- und Kieselsäure und dementsprechenden Algen.
- Demnach gilt: Je flacher die Dachneigung, desto eher gehen Tauben und andere Viecher spazieren und hinterlassen .....Dreck.
- Ralfs Hinweis auf Bitumen und ähnliche Abdichtungen hatte ich noch nicht im Blick, ist aber richtig! Danke.
- Kupfer-Dachnägel und Dachrinnen sind dementsprechend auch schlecht für die Tiere


Ein Garnelenzüchter aus Strinz-Margarethä zeigte uns eine Regenwasseranlage, die er schon Jahrzehnte nutzte. Er führte das Wasser in ein großes Bassin mit Deckel, filterte grob mit einem Sieb und anschließend mit Filterwatte. Anschließend ließ er das Wasser in einen höher stehenden Bottich pumpen, in dem er kiloweise Filterkohle (er vermied das Wort Aktivkohle, soll aber die gleiche Wirkung haben!) drinnen hatte. Er bezog diese von Raiffeisen, dort soll sie billiger sein. Leider kam ich nie dorthin, um da direkt mal nach Verfügbarkeit und Preisen zu fragen. Ist ja auch für andere Zwecke interessant!


Probleme hatte er damit nie. Daher habe ich mir dies auch vorgenommen, wenn wir mal ein eigenes Haus o.ä. haben und selbst bestimmen können, wie das Wasser genutzt wird.


Das Problem, dass Regenwasser keine Mineralien enthält, sehe ich nicht. Im günstigsten Fall strebt man bei Regenwasser eine Näherung an Osmosewasser an. Auch dieses muss man aufsalzen, die Verwendung spezieller, auf das einzelne Tier abgestimmter Mineraliensalze macht sich bei uns definitiv bezahlt!


Eine Verschneidung mit Leitungswasser halte ich für nicht zielführend, da ich damit die Probleme des Leitungswassers wieder (verdünnt) habe. Nachdem uns hier, aufgrund von Rohrleitungsspülungen mit "unschädlichen Mitteln", für mehr als 140 Euro mal Pseudomurgil Furcatus weggestorben sind, verwende ich Leitungswasser nur noch ungern direkt in AQ.


Es wird grundsätzlich aufgesalzenes Osmosewasser verwendet, in den so gepflegten Becken hatte ich plötzlich nie wieder Probleme mit unerklärlichen Krankheiten und toten Tieren. Der Wechsel von "problematisch" zu "problemlos" ist punktgenau mit der Anschaffung der Osmoseanlage (aktuell eine passive Dennerle 190) festzustellen.


Bei den niedrigen Kosten für Salze (ein Kilo Caridina Bee-Salz kostet ~40 Euro und hält EWIG) finde ich die Osmoseverwendung das einzig richtige System, wenn man problematisches Wasser hat. Einen Kati-/Ani-Tauscher sollte man sich bei mittelhartem Wasser überlegen, entsprechender Übung im Umgang mit Problemstoffen und wenn man sich sicher ist, dass man außer dem harten Wasser keine Probleme mit dem Leitungswasser hat.


Hier steht jedenfalls die Anschaffung einer großen Osmoseanlage an, ich schiele da nach dieser hier: Titan 500 GDP


Daran kommt noch ein Puffertank mit Druckblase von etwa 50 Litern, weil ich die Waschmaschine gleich auch noch mit dran haben möchte.  8)


Viele Grüße
Stephan
Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

www.deppenapostroph.info