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Depressive Fische - todtraurig im Becken

Begonnen von Andre, November 28, 2017, 17:03:03

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Andre

Ich habe heute einen Link von Heike erhalten und dachte ich stelle den auch mal hier rein.
Vielleicht will ich ja provokativ - wie Oliver angemerkt hat - hier die Fetzen fliegen sehen...
*hamster* *hamster* *hamster*  *boeserFisch*  einen Fetzenfisch haben wir ja hier nicht als Smiley


https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/depressive-fische-todtraurig-im-becken
Der Beitrag zum Anhören ist ca. 5:30 Minuten lang.


Wenn ich die Ureadüngung wirklich umsetzen würde, dann hätte ich die Becken voller Happy-Fische

Hier der Text der auf der Seite steht steht:
Wenn dein Fisch kein Futter will, lustlos im Wasser steht und die Schwanzflosse nicht so richtig aufmacht - dann hat er vielleicht eine Depression.
Depression bei Fischen? Ja, das gibt es. Denn so ein Fisch, der hat Bedürfnisse: Er will ein Becken, in dem er schwimmen kann, er will ein Wasser, das frisch ist und wenn er ein Schwarmfisch ist, dann will er ein paar Fischfreunde um sich herum haben.

In Zoos oder großen Aquarien, wo sich Profis um das Wohl der Fische kümmern, da kennt man das Phänomen. Aber: "Depressive Fische, das ist für uns nicht so an der Tagesordnung", sagt Chris Fleu, Aquarist im Sea Life in Königswinter. "Das kommt wahrscheinlich häufiger vor bei Privatleuten, die nicht so die Zeit damit verbringen", meint er.

"Jeder kennt die armen Kampffische, die allein in so einem Marmeladenglas gehalten werden. Oder der Goldfisch, der in so einer Blumenvase gehalten wird. Das tut weh, das zu sehen. Den Tieren sieht man auch mit Sicherheit an, dass es denen nicht gut geht."
Chris Fleu, Aquarist im Sea Life in Königswinter
Anzeichen für eine echte Fisch-Depression? Man kann zum Beispiel an der Schwanzflosse erkennen, ob es einem Fisch gut geht, meint Chris Fleu: "Wenn er die nicht so aufmacht, sondern die wirklich zusammenkneift, dann ist das wie so ein schmerzverzerrtes Gesicht. Irgendwas stimmt nicht." Und bei einer Depression kommen noch weitere Anzeichen dazu:

"Ein depressiver Fisch ist halt absolut teilnahmslos. Der wird sich nicht bewegen, der sucht nicht nach Futter. Der steht einfach nur in seinem Wasser und wartet, dass die Zeit rumgeht."
Chris Fleu, Aquarist im Sea Life in Königswinter
In der medizinischen Forschung sind depressive Fische übrigens auch ein Thema. Zum Beispiel für Herwig Baier vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried. Er forscht an den biologischen Grundlagen von psychiatrischen Erkrankungen: "Unsere Hypothese ist, dass Fische an Depressionen leiden können und dass wir sie benutzen können, um therapeutische Wege zu finden, diese Depression zu behandeln."

Depressive Zebrafische in der medizinischen Forschung
Herwig Baier forscht deswegen seit einigen Jahren mit depressiven Zebrafischen. Die haben eine bestimmte genetische Mutation, die dafür sorgt, dass das Hormon Cortisol bei ihnen keine Wirkung hat. Cortisol bewirkt normalerweise, dass verschiedene Stresshormone im Körper abgebaut werden. Und das klappt bei diesen Fischen nicht. Aber: Ihm kann geholfen werden.

"Ja, da haben wir festgestellt, dass tatsächlich Medikamente, die in der Klinik eingesetzt werden, um depressiven Patienten zu helfen, auch bei unseren Fischen wirken."
Herwig Baier, Direktor des Max-Planck-Institutes für Neurobiologie in Martinsried
Herwig Baier kippt einfach eine Dosis Fluoxetin ins Wasser - ein Medikament, das auch unter dem Namen Prozac bekannt ist. Danach verhalten sich die depressiven Zebrafische wieder wie ihre normalen Artgenossen. Und weil die Fische jetzt also reagieren wie ein depressiver Mensch, haben die Forscher die Hoffnung, dass sie dabei helfen können, neue Stoffe zu finden, die gegen Depressionen wirken. Bisher waren nämlich alle Medikamente reine Zufallsfunde. Mit den depressiven Zebrafischen kann man dagegen ein gezieltes Screening durchführen und so neue Wirkstoffe identifizieren.

Beschäftigungstherapie kann helfen
Und was ist jetzt, wenn ich zu Hause in meinem Aquarium einen depressiven Fisch habe? Den gleich mit Psychopharmaka zu füttern, das wäre ja wohl übertrieben. Chris Fleu rät, den Fisch einfach zu beschäftigen - am besten klappt das mit Futter:

"Man kann Futter in Gefäße tun, wo nur kleine Löcher drin sind, wo der Fisch immer dran picken kann. Oder wir machen so Futterbrocken, wo die Fische dran knabbern müssen."
Chris Fleu, Aquarist im Sea Life in Königswinter
Und noch drei Tipps:
- Der Fisch braucht ein ausreichend großes Becken.
- Die Wasserqualität muss stimmen.
- Ein Schwarmfisch braucht Gesellschaft.
* mit Sternchen markiert= unbewusst getippt, bewusst stehen gelassen!

Intelligenz kann sich dumm stellen, Dummheit braucht das nicht...

"Kann es sein, daß Desinteresse und Dummheit sich die Hand geben?
Weiß ich nicht - ist mir auch egal"

Andrea

Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

Oliver

Tja, Fische, Garnelen und Reptilien z.B. haben keine Mimik.
Daraus schließen leider viel zu viele Menschen dass diese Tiere auch gefühllos sind.
Aber Fische, Garnelen, Reptilien, Amphibien etc haben Gefühle wie Angst oder Furcht und können ebenso auch Schmerz empfinden.
Warum sollten dann nicht auch Symptome einer Depression entstehen?

Ich kann keine Mimik erkennen : Es sind wohl keine Gefühle möglich. :o
Ich kann nichts gefährliches sehen : Komm, wir räumen hier in Tschernobyl endlich mal richtig auf! 8)
Ich kann keine Krümmung erkennen : Die Erde ist wohl eine Scheibe möglicherweise. ::)

In diesem Sinne : lasst uns aufhören unseren Verstand zu benutzen, die Antworten werden viel einfacher  ;D

Würdest du dich selbst als tierlieb bezeichnen? Ja?
Aber warum lässt du sie dann schlachten um sie zu essen?

RalfE

Hallo Oliver,

"Aber Fische, Garnelen, Reptilien, Amphibien etc haben Gefühle wie Angst oder Furcht und können ebenso auch Schmerz empfinden."

Es gibt Studien in die Eine aber auch in die Andere Richtung.
Ich hab bei Angeln schon Fische erlebt, die nach kurzem, mehrere Sekunden dauerndem Drill abgingen und innerhalb von 5 Minuten erneut auf den Köder bissen ... da kann der Schmerz durch den Haken bzw. die Drillerfahrung nicht so sehr groß gewesen sein.
Ob jetzt Gefühle wie Angst oder Furcht vorherrschen oder einfach nur Instinkte die Reaktionen hervorrufen ist wohl schwer zu beurteilen.
Ganz sicher ist das Schmerzempfinden der Fische ganz anders als bei uns Menschen und wohl längst nicht so ausgeprägt.
Eine Gewisse Intelligenz ist mit Sicherheit da, wie sonst können sie schon am Schritt erkennen wer kommt und auch Personen unterscheiden.
Sobald ich Besuch im Fischkeller habe, ist das Verhalten gänzlich anders als wenn ich alleine da bin ... obwohl ich täglich andere Klamotten trage, erkennen sie mich wohl anhand anderer Kriterien.
Bei Wirbellosen konnte ich solches bislang in keinster Weise beobachten.
Gruß aus Hasselbach
Ralf

Oliver

Hallo Ralf,

ich wollte mit meinem Beitrag nicht ausdrücken dass ein Gefühl bei Fischen oder Wirbellosen funktioniert wie ein Gefühl bei höher entwickelten Wirbeltieren. Aber ich glaube auch nicht das Gefühle bei Fischen, Reptilien, Amphibien oder Wirbellosen einfach nicht vorhanden sind.........
Es ist wohl irgendetwas dazwischen.
Deine Fische im Keller scheinen jedenfalls eine ,,höhere Intelligenz" aufzuweisen als der Fisch welcher kurz nach der ersten Erfahrung sich nochmals ködern ließ........
Aber das beweist nur das es bei Fischen ähnlich zugeht wie bei den Kollegen, da gibt es auch intelligentere und manche sind schon mit Atmen und Sitzen gleichzeitig geistig vollkommen überfordert ;)

Viele Grüße

Oliver
Würdest du dich selbst als tierlieb bezeichnen? Ja?
Aber warum lässt du sie dann schlachten um sie zu essen?

RalfE

Gruß aus Hasselbach
Ralf

Andre

Zitat von: Oliver am November 29, 2017, 15:30:50
...Deine Fische im Keller scheinen jedenfalls eine ,,höhere Intelligenz" aufzuweisen als der Fisch welcher kurz nach der ersten Erfahrung sich nochmals ködern ließ...
Das sind ja auch zwei ganz unterschiedliche Ausgangssituationen:
Jagen "ah noch mal was zu essen - los reinbeißen!"
Flüchten "oh fremde Schwingungen - weg hier!"

Die Kombinationsgabe welch uns auch falsch kombiniert in Depression bringt, scheint den Fischen weniger gegeben zu sein.

Ein hoch interessantes Thema  *les*
Zitat...aufhören unseren Verstand zu benutzen...
Also wenn ich depressiv bin dann oft weil mein Verstand sich nicht nutzen lassen will...
* mit Sternchen markiert= unbewusst getippt, bewusst stehen gelassen!

Intelligenz kann sich dumm stellen, Dummheit braucht das nicht...

"Kann es sein, daß Desinteresse und Dummheit sich die Hand geben?
Weiß ich nicht - ist mir auch egal"

Andrea

Hi Oliver,

sicher können Fische wie wohl die meisten Lebewesen Schmerzen, Stress und Angst empfinden,  sich wohl- oder schlecht fühlen.

Falls sie auch Depressionen haben, glaube ich aber nicht, dass dies vergleichbar mit menschlichen Depressionen ist.
*kleinerNeon* *kleinerGuppy* *kleinerNeon* *kleinerGuppy*
Tiere leben vor allem im Moment. Menschen verrennen sich oft durch unentwegtes Grübeln und entfernen sich dadurch u. U. so stark vom Moment, dass sie depressiv werden.
Als Gegenmaßnahme wird u. a. auch "Achtsamkeitstraining" empfohlen, wobei sich die Person neutral nur auf den Moment konzentriert, also lernen soll, im Moment zu leben und nicht zu viel zu denken.

Ich denke je mehr komplexe Gedanken möglich sind, umso größer das Risiko für Depressionen.

Sicher kann man es nur vermuten und wird es nie erfahren,
aber ich denke, dass Amöben, Bakterien oder Viren weniger gefährdet sind an Depressionen zu erkranken als Würmer oder Schnecken.  *bazille* *blauePHS* *rosaPHS* *schnecke* *zwinker*

Euch allen gute Nacht &
Viele Grüße

Andrea
Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?