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Versuch 50% Wasserwechsel vs. 30% Wasserwechsel

Begonnen von Melanie, Mai 20, 2016, 10:45:06

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Melanie

Hallo Leute,
hier ein durchgeführte Versuchsreihe wie sehr sich ein größerer Wasserwechsel (in diesem Fall 50%) gegen einen kleinen Wasserwechsel (in diesem Fall 30%) auswirkt.

Stammlösung je 1 Reagenzglas Kaffee schwarz


Erstes Reagenzglas von links, 50% Lösung raus, zweites RG von links 30% Lösung raus


Aquarium äh RG auffüllen ergibt Wasserwechsel Nr. 1, noch nicht soviel Unterschied, hmmmm....


Wieder 50% Wasserwechsel links und 30% rechts, also Wasserwechsel Nr. 2


Wasserwechsel 3


Wasserwechsel 4


Wasserwechsel 5


Wasserwechsel 6


Wasserwechsel 1-6 der 50% Wasserwechselröhrchen im Direktvergleich von links bis rechts


Wasserwechsel 1-6 der 50% Wasserwechselröhrchen im Direktvergleich von rechts nach links ;)


Hier sollte eigentlich das Foto der 30%WW-Röhrchen im Direktvergleich sein, leider weggekippt ::)


Hier sieht man sehr schön das das Röhrchen mit 30% Wasserwechsel nach dem 6. Wechsel der gleichen Farbe wie beim 3. Wechsel mit 50% entspricht


Wenn wir das nun mal ausrechnen dann müßte ich bei einem 100Liter Aquarium sechs Mal 33 Liter wechseln, das sind 198Liter Wasser, um die selben Schadstoffe wie beim nach dem dritten Mal 50 Liter - also 150Liter ausgewechselt zu haben.

Ob dieser Versuch auch rein mathematisch durchgerechnet dasselbe Ergebnis liefert weiß ich nicht, ich bin Praktikerin und keine Theoretikerin ;)
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Melanie

Zu diesem Versuch sei gesagt das ich noch nicht die mikrobiologische Seite einbezogen habe!

Wenn ich aus 100Liter Wasser 50Keime rausnehme und aus dem anderen 33Keime dann habe ich im einen nur noch 50Keime, im anderen aber 67 Keime.
Da Keime die Angewohnheit haben sich zu vermehren sagen wir einfach mal der Einfachkeit haber sie würden sich in zwei Wochen verdoppeln....dann hätte ich nach 2 Wochen im 50% Becken wieder 100 Keime, im anderen nach 2 Wochen aber schon 134 Keime....
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Birgit

Woah!
Da hast du aber richtig viel Mühe und Gedanken gemacht!
Das regt doch sehr zum nachdenken an!
Was allerdings noch berücksichtigt werden sollte ist, dass in einem gut eingelaufen Becken der Schadstffanteil geringer ist,  da die " positiven " Bakterien ja auch nicht ganz untätig sind.
Da sollte man doch wirklich mal einen Feldversuch machen und bei zwei gleich großen Aquarien den Test machen.  Dabei dann vor jedem WW einen sehr genauen Wassertest machen.

Melanie

#3
Zitat von: Birgit am Mai 20, 2016, 11:04:25
Woah!
Da hast du aber richtig viel Mühe und Gedanken gemacht!
Das regt doch sehr zum nachdenken an!
Was allerdings noch berücksichtigt werden sollte ist, dass in einem gut eingelaufen Becken der Schadstffanteil geringer ist,  da die " positiven " Bakterien ja auch nicht ganz untätig sind.
Da sollte man doch wirklich mal einen Feldversuch machen und bei zwei gleich großen Aquarien den Test machen.  Dabei dann vor jedem WW einen sehr genauen Wassertest machen.

Birgit, aber die positiven Bakterien verstoffwechseln ja trotzdem und es bleiben Schadstoffe über die z.B. in Form von Nitrat rausgewechselt werden aus dem Becken.
Nitrit wird ja zu Nitrat umgewandelt......dieses bleibt aber im Becken, zumindest der teil der nicht von den Pflanzen aufgenommen wird.
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Birgit


Andrea

Hi Melanie,

Du bist TOP!!!

Ich fände es klasse, wenn Du das Experiment bei der Börse mal vorführen würdest.
Durch die Farbverläufe wird selbst jedem Laien eindeutig klar, warum Wasserwechsel in entsprechender Menge so wichtig ist!

Noch krasser wäre es natürlich ersichtlich, wenn nach jedem simulierten Wasserwechsel noch die gleiche Menge einer färbenden Flüssigkeit zugegeben würde - als Simulation der erneuten Verunreinigung.

Einfach klasse!

*jury* *jury* *jury*

Viele Grüße

Andrea
Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

Andre

Eines meiner ersten Gesetzte die ich beim Uwe Splett  http://www.afizucht.de meine erste Sinnvolle Quelle die ich im Netz gefunden habe, lautet:
...der beste Filter des Aquarianers ist der Wassereimer*...
also der Wasserwechsel
* mit Sternchen markiert= unbewusst getippt, bewusst stehen gelassen!

Intelligenz kann sich dumm stellen, Dummheit braucht das nicht...

"Kann es sein, daß Desinteresse und Dummheit sich die Hand geben?
Weiß ich nicht - ist mir auch egal"

Birgit

Na, da haben wir doch unseren Workshop!
Klasse Idee!!
*dafuer*

RalfE

... ein Link zum Thema ...

http://www.seepfer.de/html/wasserwechsel.html

Kategorie "Lesenswert"

Gruß
Ralf

p.s. habe heute in meinen Panzerwels Aufzuchtbecken wieder 70% gewechselt ... so wie jede Woche
Gruß aus Hasselbach
Ralf

janus38

Hi, das Experiment veranschaulicht das wunderbar, toll gemacht!

Das ist eine der wesentlichsten Fragen, die ich mir seit Beginn der AQ stelle: Wie soll das mit <50% Wasserwechsel gehen???

Bei Deters ist es auch kurz beschrieben: http://www.deters-ing.de/Wasser/wasserwechsel.htm

Woanders hatte ich auch mal eine Grafik gesehen, wo jemand eine Zahlenreihe mit Messwerten im Diagramm abgebildet hatte. Kleine Wasserwechsel pendeln sich dann in einem höheren durchschnittlichen Schadstoffniveau ein, stabilisieren sich aber mit der Zeit auch.

Dabei finde ich, sind zwei grundlegende Denkfehler:

Wie in Deinem Experiment hat man nur eine Sache (Kaffeesatz, NO4...) im Blick. Tatsächlich muss man nicht nur die entnommenen Stoffe berücksichtigen, sondern auch die Verknappung von Spurenelementen und anderen Zugaben, die beim WW dem AQ auch wieder zugeführt werden. Bei solchen Aussagen "alles was man nicht messen kann, ist aquaristisch ohne Belang", könnt ich mich stundenlang erbrechen!!!

Fakt ist, wir messen einen Bruchteil dessen, was im Lebensraum unserer Mikrowelten passiert, und verstehen tun wir die komplexen Zusammenhänge noch viel weniger im Ganzen. Fakt ist, dass größere Wasserwechsel >50% den meisten Tieren besser bekommen als alle andere Technik bis hin zum Wodkafilter. Alles andere halte ich für Unsinn und nur Gepansche, denn auch ein Phosphat- oder Nitratabsorber berücksichtigt nicht die ganzen anderen Zusammenhänge und führt schon gar keine neuen Spurenelemente u.a. wieder zu.

Dennoch einen kleinen Hinweis auf den Test, denn ein wesentlicher Aspekt fehlt da ggf.:

Die meisten Vergleiche dieser Art arbeiten auch mit einem anderen Intervall, wie z.B. 30% jede Woche vs. 60% alle zwei oder drei Wochen.

Je nach Schadstoffintensität wird dann die Amplitude höher, was nicht von allen Tieren so vertragen wird.

Daher mein Fazit daraus: Heißt, dass kleinere Wasserwechsel jede Woche (30%) schon ok sind für "normale" Wartungen und ab und zu ein intensiver WW gemacht werden muss (alle x-Mal, das muss man dann anhand der Schadstoffe und Erfahrung austarieren). Bei dem großen WW macht man am besten 70-80% und den ganz langsam und gleichmäßig, mit vorbereitetem Wasser (Temp, pH, Leitwert). Das erspart den Tieren den großen Schock jede Woche; meine Malawi und L-Welse mögen das, die Regenbogenfische und andere empfindliche Tiere nehmen mir größere und schnelle WW übel. Und zugegeben, zu denen kommt es auch, wenn ich jede Woche bei jedem Becken >50% wechseln müsste. Schon die Temperatur wäre nicht zu halten, da wir nur einen 120L Boiler im Haus mit Warmwasser haben.

Ich habe meine Tiere inzwischen, bis auf das Malawibecken, umgestellt auf Osmose + Mineral und machen jede Woche etwa 30-40%. Die Schadstoffwerte sind deutlich niedriger als aus dem Wasserhahn, alle paar Wochen mache ich mal einen intensiven, größen WW inkl. jeden EImers, den ich hier finde.
Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

www.deppenapostroph.info