Hallo Aquatreffler,
hier eine neue Denkanregung, weil wir beim letzten Aquatreff davon gesprochen hatten...
"Wird dem Wasser durch die Pflanzen mehr CO2 entzogen, als eingebracht wird, kann es zu Kalkausfällungen (CaCo3 und MgCO3)kommen. Bei diesem Vorgang steigt der pH-Wert unter ungünstigen Umständen auf Werte über 9 pH an."
http://www.aq-technik.de/Aquarium-Rechner/co2_kh_ph.php
Das ist mir wohl mit einem frisch eingerichtetem 25L-Becken passiert, das sehr hell beleuchtet und mit nur sehr wenigen Garnelen besetzt war. Je mehr Licht, umso schneller läuft der Pflanzenstoffwechsel, also auch der CO2-Verbrauch. Die Kalkablagerungen waren richtig zu sehen! Erst nach deutlicher Verringerung der Beleuchtung haben sich die Garnelen wieder gut vermehrt und die Pflanzen konnten wieder normal wachsen (die mochten den hohen PH auch nicht).
So bestätigt sich meine Vermutung, dass reine Garnelenbecken besser nicht zu stark beleuchtet werden sollten, da die Tierchen sicher nicht viel CO2 ins Wasser ausatmen.
Will man in solchen Aquarien hell beleuchten um Pflanzen zu pflegen, die viel Licht benötigen, muss CO2 zusätzlich zugeführt werden :(
Ich bleib in den Garnelenbecken dann lieber bei den Pflanzensarten, die auch mit weniger Licht auskommen. Schummerlicht ist für Garnelen, wie ich den Eindruck habe, auch viel angenehmer und natürlicher.
Viele Grüße
Andrea
Also die Kalkausfällungen habe ich auch ohne Licht und Pflanzen hinbekommen:
Wasser in neues Becken mit KH23, dann Sansibar Red von JBL (Sand) rein. Irgendwas reagierte da derart heftig, dass ich eine komplette Kalkschicht auf den Scheiben und allen innenliegenden Teilen (Pumpen usw.) hatte. Wahnsinn.
Laut JBL auf der Messe passiert das gar nicht so selten. Also doch lieber vorher den Sand einmal mit heimischem Wasser ausspülen.
Jedenfalls wirkte der Vorgang, als hätte ich Badekugeln reingegeben. Wenn da schon Tiere drin gewesen wären.... nicht auszudenken. Jedenfalls hab' ich Depp leider nicht den Leitwert und den PH gemessen. Schade.
Hi Stephan,
ich hab auch keine Werte gemessen, aber der Zusammenhang klingt absolut logisch.
Bei mir waren die Kalkablagerungen nicht an den Scheiben sondern speziell auf Pflanzenteilen, die besonders viel Licht bekamen - wie eine Kruste. Sogar der Süßwassertang, der sonst immer ganz weich ist war wie erstarrt und wollte nicht mehr wachsen. Erst als ich die Lampen 30cm weiter weggehängt hab und sich die kleine Wasserlinse als Beschattung ausgebreitet hat, ging es voran.
Als ich das mit den Kalkablagerungen gelesen hab, ist mir erst klar geworden, dass die beschriebene Situation das Problem bei meinem Becken gewesen sein muss.
Das nächste Mal messe ich! Aber die Lampen häng ich jetzt trotzdem nicht wieder tiefer, nur um das zu testen *zwinker*
Viele Grüße
Andrea
Ich gestehe, dass ich den eigentlich logischen Zusammenhang zwischen Licht und den chemischen Zusammenhängen rapide unterschätzt habe. Lichtänderungen habe ich nie hinsichtlich der Veränderungen in der Wasserchemie bedacht.
Dahingehend sind die Vorträge, die wir bei Zajac (Wasserpflanzen) und auf der HTM Hannover mitgenommen haben, wieder mal ein guter Fingerzeig gewesen, wie man auch an offensichtliche Zusammenhänge nach vielen Jahren Erfahrung nicht immer denkt.
Es ist immer wieder erstaunlich wie unser Hobby uns dazu bringt den Horizont zu erweitern... *sonne*
Zitat von: Andre am Februar 28, 2015, 23:03:17Es ist immer wieder erstaunlich wie unser Hobby uns dazu bringt den Horizont zu erweitern... *sonne*
Amen! *erleuchtung*