Hallo,
in meinem 160er Salmlerbecken scheint irgendwas zu wüten.
Bis vor Kurzem war noch alles OK - die Trauermantelsalmler hatten vereinzelt Melanome aber das soll bei der Art normal sein und eine Alterungserscheinung sein.
Aber nun wurde mein Plakatkampffisch krank - ich dachte erst er sei tot da ich ihn tagelang nicht mehr sah, doch plötzlich beim Gärtnern fand ich ihn mit schwerem offenes Geschwür am Hintern, entzündete abgefledderte offene Stellen überall.
Habe ihn in Quarantäne unter ständiger Behandlung nun so weit das die Stellen langsam heilen, aber so richtig fit und hungrig ist er nicht!
Nun mein Zwergfadenfischmännchen - selbe Anzeichen - überall entzündete Stellen, Knötchen, apathisch, Risse in der Haut.
Habe dann das ganze Becken behandelt (erst mit Protazol und nach Behandlungsende und Wasserwechsel mit Esha2000), wurde erst besser nun immer schlimmer, er hängt nur noch rum und sein Körper sieht als schlimmer aus.
Das Zwergfadenfischweibchen schaut auch nicht mehr ganz so glücklich aus und versteckt sich viel, ist anders als sonst, körperlich und freßtecnisch aber OK.
Die Trauermäntel bekommen immer mehr Melanome - die Melanome die sich schon ewig verkapselt hatten vergrößern sich nun und Oberkiefer bilden sich teils zurück ect.
Hatten früher nur einzelne Tiere Melanome so sind es jetzt irgendwie fast alle die irgendwo was haben...
Und auch die Pinguinsalmler wirken nicht mehr so aktiv wie früher...
Nur den Kardinälen scheint es gut zu gehen - die sind ständig am Wuseln und am Balzen, einzelne haben aber dickliche Veränderungen am After die sie aber schon beim Vorbesitzer hatten und sie nicht zu beeinträchtigen scheinen....
Ich hatte eine gute Beckenhygiene und nun nach den Krankheiten eine noch Bessere!
Ich vermute fast das ich mir eine gepflegte Fischtuberkulose eingefangen habe :(
Plane nun den Betta, den Fadenfisch sowie einen der Trauermäntel (was ein passender Name in dem Fall) :( zu töten und einzuschicken.
Hat jemand eine Adresse wo ich die hinschicken kann?
Sollte es TB sein werde ich den ganzen Bestand töten müssen :(
Oder kennt sich jemand von Euch aus und würde die Tiere sich vor Ort mal anschauen?
Das 160er ist jetzt natürlich unter Quarantäne....
Edit:
Sonstige Auffälligkeiten bei Betta sowohl Fadenfisch sind:
Löcher IN den Flossen (also IN den Flossen - nicht an den Rändern! und nicht faulig auflösend sondern ganz klar abgegrenzt!) also ganz sicher keine Flossenfäule!
Beim Fafimännchen konnte ich nun auch noch weißen schleimigen Kot entdecken was auf Darmflagellaten (Hexamita) hindeutet was auch häufig mit Fischtuberkulose einhergeht.... :/
Hat vielleicht noch jemand eine Ideen was ein sein könnte oder eine Medikamenten-Hauumdichkeule?
Oh Mann,
das hört sich ja schrecklich an!
Helfen kann ich dir zwar nicht, aber ich drücke dir ganz fest die Daumen!!!
Ich denke, Stephan ist da der richtige Ansprechpartner für dich!
Schreib ihn doch mal direkt an.
LG
Birgit
Hallo Melani,
einfallen würde mir im ersten Moment Dieter Untergasser.
Er kann dir entweder selbst helfen oder eine Empfehlung geben an wen du dich wenden kannst.
Ich hoffe die Anschrift stimmt.
Dieter Untergasser
Schloßstr. 34
64720 Michelstadt
Tel.: 06061/73972
Gruß
Ralf
Danke Euch beiden.
Beim googlen bin ich auf JBL Ekto bac gestoßen das sich eigentlich recht vielversprechend anhört.
Werde mir das vorerst noch mal besorgen und testen.
Vielleicht mach ich mich auch einfach zu verrückt - man wird ja vom ganzen beobachten und lesen quer im Netz ganz wirr und deutet vielleicht auch einfach zu viel...
Auf der anderen Seite müßten ja wenn wirklich TB im Spiel wäre die Tiere auch abmagern und vor Allem auch reihum sterben.
Es gab ja keinen Todesfall und gerade mein Bettabock müßte ja in dem Zustand wie ich ihn fand wenn es TB wäre mittlerweile tot sein und nicht auf dem Weg der Besserung, oder?
Ich habe auch gesehn das es für mein Problem ja eine eigene Rubrik gibt - vielleicht ist Andrea ja so lieb...??? :-*
Ich glaube ich halt vorerst doch erst mal den Ball flach und schau ob ich es mit irgendeinem Medikament in den Griff bekomme.
Es schaut ja auch nicht so aus als ob der Fafi jeden Moment stirbt - fressen tut er ja...
Mal das JBL Zeug holen und wenn das nix wird mal was gegen sonstiges reihum testen....
Mehr als schief gehn kann es nicht.
Gottseidank entschädigen mich meine super funktionierrenden gesunden anderen Becken mit ihrem Nachwuchs und einfach nur glücklichen Fischen für die Probs im 160er ;)
Das Abmagern kann auch auf einen Wurmbefall hindeuten.
Drücke Dir die Daumen!!!
Wie, Fische kriegen auch Würmer? Und zeigen dann die gleichen Symptome, wie Hunde, Katzen, Pferde?
Hatte ich alles schon.
wo hast Du Dir die denn gefangen?
Ibäh!!!
Nein Michael, lies noch mal - meine magern ja eben nicht ab....
Kannst Du dir reinholen über Pflanzen und Tiere.
Oder wenn welche der Fische (Schnecken) versterben und man findet sie nicht.
Das fühlt sich doch unangenehm an, oder?!
Was Du schon alles hattest :o
Mein Fafi baut ein Nest!!!
Vielleicht hab ich doch zuviel gedeutet wo eigentlich nix ist *schulterzuck*
@ Michael was machst du denn im Fall einer Verwurmung? Gibt es auch für Fische ne Wurmkur?
Und wenn ich sehe, wieviel Schnecken wir in der Zwischenzeit haben (ohne auch nur eine bewußt eingesetzt zu haben) da kann ich gar nicht kontrollieren, ob da nicht die eine oder andere tot ist.
Hallo, ist das Thema noch aktuell? Hatte die letzten Tage leider keine Gelegenheit, hier mitzulesen.
Zum Einschicken habe ich die zwei besten Anlaufstellen in Deutschland, ansonsten gerne auch nochmal den Austausch wie man vorgehen könnte.
Tierpatho gibt es auch in Gießen / Uni. Muss leider jetzt los. Bis später!
@ Birgit: Dafür gibt es auch wieder ein spezielles (teures) Mittelchen. ;)
Hallo Stephan,
ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher das es sich um entweder
Metacercarien
oder Myxobolus (Sporozoen)
handelt!
Eins von beiden ist es ziemlich sicher.
Bin noch am recherchieren sobald ich immer mal etwas Ruhe habe...
Hallo Micha,
durch tote sShnecken oder Fische bekommt kein anderes Tier Würmer ... woher sollen die kommen ?
Die Wasserwerte werden sich je nach Volumen des Beckens und größe des toten Tieres verschlechtern, wobei ein stabiles Becken da schon einiges abhaben kann.
Würmer und andere Parasiten zählen zu den natürlichen Mitbewohnern in unseren Becken, erst wenn etwas anderes nicht stimmt können die Fische davon Probleme bekommen bzw. sich die Parasiten so vermehren daß sie unseren Fischen schaden können.
Genau wie bei Hund, Katze, Pferd, Hase, Hamster u.s.w. bekommt man die Parasiten wohl nie ganz ausgerottet.
Mit einer gewissen Menge kann man auch sehr gut leben.
Gruß
Ralf
Hi, also bei Metacercarien gibt es ja ein AQ-taugliches Mittel von Sera Professional, Tremazol. Es hat als Wirkstoffbasis Praziquantel. Das Mittel sollte gezielt für diese Tiere wirken und keine wesentlichen Auswirkungen auf Fische haben. Ein vorbeugender Einsatz wird auf alle Fälle nicht schaden, ähnliche regelmäßige Wurmkuren macht man bei warmblütigen Haustieren (Hund, Katze, Pferd...) regelmäßig. Allerdings ist das -zumindest im Pferdebereich- regelmäßige, pauschale Entwurmen auch inzwischen wieder auf dem Rückmarsch. Man untersucht gezielt Kotproben und leitet dann das jeweilige Entwurmungsmittel zu. Bääh, die regelmäßigen Gaben von Ivomec war bei unserem Pferd "sehr" beliebt. Danach stand er immer in der Box, als wenn er sich erbrechen wollte. Was bei Pferden anatomisch nicht geht.
Bei der zweiten Angabe Myxobolus musste ich selbst erstmal suchen. Hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Fischkrankheit#Drehkrankheit_der_Fische) ist allgemein zu lesen, dass eine Behandlung nicht möglich sei. Das sehe ich nicht so. Offenbar wird der Tubifex als Zwischenwirt benötigt, den man gleichfalls mit Praziqantel ausdünnen wird. Bei gleichzeitigem Einsatz eines hochleistenden UV-Klärers (36W oder mehr) und einer entsprechenden Umwälzpumpe wird man den Keimdruck im Wasser erstmal stark reduzieren und dabei den Tieren helfen, das Immunsystem wieder zu stabilisieren.
Dementsprechend wird auch die Akuterkrankung wieder zurückgehen. Beide angesprochenen Erkrankungen sind symbiotische Parasiten, die nur bei geschwächten Tieren eine Überreaktion auslösen und damit bis hin zum Tod führen. Stellt man das Gleichgewicht wieder ein, erholen sich die Tiere wieder.
Wie Ralf schon schrieb, man wird nie alles im Wasser abtöten können und vieles ist auch Bestandteil dieses Minisystems im AQ. Aber man kann das Immunsystem gut unterstützen und versuchen, durch das individuelle Verhalten ein Gleichgewicht herzustellen. Daher sind Maßnahmen zur allgemeinen Keimreduzierung klassisch die beste Wahl:
- Regelm. Wasserwechsel, hier ist es stark vom Becken und den Tieren abhängig.
- UVC-(Dauer-)Einsatz: An meinem 720-L-Becken (Malawi + Wabenschilderwelse) hängt seit November 2013 ein Eheim Releex 800, ich habe seitdem einen starken Rückgang von Algen und eine deutlich bessere Gesundheit meiner Tiere beobachten können. Mehr dazu gerne separat.
- Kleinere Becken: Einsatz von Oxydatoren, besonders in der Sommerzeit. Achtung: "Killen" auch alle anderen Chemikalien im Wasser, wie Dünger und Medi.
- Besatzstärke gering halten (jaja, wenn man im Glashaus sitzt, soll man nicht...)
- ... davon kennen wir ja das meiste schon!
Wünsche Dir viel Erfolg mit Deinen Tieren!
Achja, die beiden Adressen für die tatsächliche Untersuchung von AQ-Tieren:
http://www.tiho-hannover.de/kliniken-institute/fachgebiete/abteilung-fischkrankheiten-und-fischhaltung/
http://www.vogelklinik.vetmed.uni-muenchen.de/index.html
vielen Dank Stephan, ich werde weiter berichten!
Ja, viel Erfolg! *schleuder*