Aquarianertreff Limburg

Forum => Allgemeines => Thema gestartet von: Birgit am Juni 01, 2016, 22:31:09

Titel: Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 01, 2016, 22:31:09
Hi zusammen.
Melanie hat mich gebeten, ihr Wasserwechselexperiment auf der Börse vorzustellen.
Um auf eventuelle Fragen gut vorbereitet zu sein, suche ich dringend eine Kurve, die ich bei einem Vortrag von Andreas Spreinat gesehen habe. Darauf wird verdeutlicht, wie sich die Wasserwerte bei verschiedenen Wechselintervallen und -mengen positiv oder negativ verhalten. Ausserdem geht bei dieser Kurve hervor, dass die Belastungsspitzen zwischen den einzelnen Wechseln mal höher, mal niedriger sind. Je nach Menge des gewechselten Wassers.
Hat Einer ne Idee, wo ich diese bzw eine ähnliche Kurve/Diagramm finde?
Google frage ich jetzt seit 3 Tagen und bekomme keine Antwort!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Melanie am Juni 01, 2016, 22:54:33
Zwar nicht Spreinat, aber interessanter Artikel und Kurve...
http://aquabits.de/wasserwechsel/ (http://aquabits.de/wasserwechsel/)
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 02, 2016, 00:41:49
Meiner Ansicht nach zu kurz gedacht. Ich habe da eine Kombi der beiden Systeme hier in Betrieb und mal eine einfache Tabelle gebaut.

Man darf eben nicht nach ein paar Wechselzyklen aufhören zu rechnen, sondern es mittel- und langfristig angehen. Oder laufen bei Euch die Becken nur 8 Wochen, wie er da so rechnet?
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: RalfE am Juni 02, 2016, 18:03:50
Hi,

hab auch mal ein wenig herumgespielt ... siehe Anhang.

Gruß
Ralf
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 02, 2016, 19:34:42
Hi Ralf, ist quasi die gleiche Kurve, ich hatte es nur quick and dirty direkt in eine Formel gepackt.

Fazit bei beiden: Die Belastung pendelt sich dauerhaft nach einigen Wochen ein.

Das Niveau muss nur vom Besatz vertragen werden, ansonsten anstelle 20% dann eben 25, 30 oder 35% wechseln.

Machen wir hier auch so mit den größeren Becken, zusätzlich alle X Wochen noch den "großen" WW mit etwa 60-80%.

Hat sich alles prima eingependelt...
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: RalfE am Juni 02, 2016, 19:49:08
In der Datei gibt es 2 unterschiedliche Blätter ... das zweite zeigt recht gut den Unterschied der Belastung in Abhängigkeit zur Menge des wöchentlichen Wasserwechsel.

Gruß
ralf
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 02, 2016, 19:53:36
Schon gesehen.

@Birgit: Reichen Dir die schonmal oder brauchst Du noch Input?

Hab heute auch wieder einen Block bei M&H für meinen Flipchart besorgt, Ihr könnt also prima herummalen!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 02, 2016, 21:29:00
Leute, ihr seid genial!
Genau solche Kurven habe ich gesucht!
Fürs Publikum anschaulicher ist wohl die von Ralf,  da dort die Spitzen besser zur Geltung kommen. Ich gehe mal davon aus, dass wir es mit vielen Leuten zutun haben, die ein, zwei AQ daheim stehen haben und sich erst noch in die Materie einarbeiten müssen / wollen.  Da ist es besser zu verstehen, wie zwischen den einzelnen Wechselintervallen der Schadstoffanteil wächst!
Wenn ich eure beiden Kurven als Anschauung benutze, wird wohl selbst dem größten Ignoranten klar werden, dass so ein Wasserwechsel keine ABM ist!
Vielen vielen Dank ihr beiden!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 02, 2016, 21:38:13
Hi Birgit, da haben wir (also insbesondere Ralf!) Dir also die richtigen Kurven verpasst, soso.  *nixe*
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 02, 2016, 22:10:48
Frechdachs!
Ich weiß auch ohne deine nette Bemerkung, dass ich selbst keine habe und auf Hilfe von außen angewiesen wäre,  wenn ich welche haben wollte!   *grossefliege*
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 02, 2016, 22:39:58
Birgit, wäre es wirklich ein ausstattungstechnischer Nachteil, hätte ich mich dahingehend nie so geäußert, gelle?  ;) ;D
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Andrea am Juni 03, 2016, 00:04:51
Hi Birgit,

Zitat von: Birgit am Juni 02, 2016, 22:10:48
Frechdachs!
Ich weiß auch ohne deine nette Bemerkung, dass ich selbst keine habe und auf Hilfe von außen angewiesen wäre,  wenn ich welche haben wollte!   *grossefliege*

Da hilft nur  *pizza* *pizza* *pizza*
*zwinker*

Hab heute noch weitere Pflanzen für die Börse getopft und Stephan informiert:
Ich brauche allein für die Pflanzen 3m Standfläche + Platz für 1x 60cm-Becken und 1x 40cm-Becken.
*giesskanne* *giesskanne* *giesskanne*

Mach mal die Rechnung fertig!

Viele Grüße &
Gute Nacht
*wecker*
Andrea
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: RalfE am Juni 03, 2016, 07:49:10
... pro Topf einen € Standgebühr ... und die Börse ist im Vorfeld schon gerettet ;-) 

... duck und weg.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 03, 2016, 11:53:30
Ihr Lieben, Ausstattung hin oder her, ich habe mal meinen Vortrag vorbereitet und möchte euch bitten, da mal drüber zu lesen.
Wenn noch wichtige Elemente fehlen oder ergänzt werden müssen, sagt mir bitte Bescheid!
Und immer daran denken, das Ganze soll max 20 Minuten, incl. dem Versuch dauern!
Hier die Ausarbeitung:

Ein viel diskutiertes Thema in der Aquaristik ist der Wasserwechsel. Dabei stellen sich dem Aquarianer einige Fragen:
-   warum? muss ich Wasserwechsel machen?
-   was? Ist dabei zu beachten?
-   wie oft? Soll ein WW gemacht werden?
-   wieviel? Wasser soll bei jedem Wechsel getauscht werden?


Beginnen wir mit dem Warum?
Durch Futterreste, Ausscheidungen der im Aquarium lebenden Tiere, Stoffwechselprodukte, abgestorbene Pflanzenteile und eventuell auch mal verstorbene Tiere, die nicht gleich entdeckt und entfernt werden, reichen sich unliebsame Schadstoffe im Becken an. Um diese Schadstoffe wieder aus dem Kreislauf zu entfernen, also die durchschnittlich zu ertragende Wasserbelastung möglichst gering zu halten, muss regelmäßig ein Wasserwechsel vorgenommen werden, denn sonst können massive Probleme im Aquarium auftauchen. Um nur einige zu nennen: starker Algenwuchs, ungewöhnliches Verhalten und Auftreten von Krankheiten bei den Wasserbewohnern, bis hin zum Sterben der Tiere. Mit regelmäßigen Wasserwechseln lassen sich diese Probleme lösen, bzw. in Grenzen halten.
Was ist bei einem Wasserwechsel zu beachten?
Die wichtigsten Faktoren hierbei sind: Beim Ablassen des Wassers aufpassen, dass keine Fische mit abgesaugt werden! Den Teil des Schlauches, der sich im Becken befindet idealer Weise mit einem Schwamm, Damenstrumpf, Sieb, Kescher oder ähnlichem sichern. Einen Teil des Altwassers aufheben und darin die Filtermedien reinigen, denn so verbleiben die in den Filtermedien erwünschten Bakterien, die dafür da sind, giftiges Nitrit in ungiftiges Nitrat zu verwandeln, im Filter. Würden wir die Filtermedien unter fließendem Leitungswasser auswaschen, würden wir die positiven Bakterienkulturen zerstören.
Das eingefüllte Wasser muss annähernd die gleiche Temperatur haben, wie das Wasser im Becken, denn Fische sind wechselwarme Tiere, sie müssen ihren Kreislauf der Umgebung anpassen. Der Organismus der verschiedenen Fische ist an die verschiedenen Temperaturen angepasst. Natürlich mit Toleranzen! Das frische Wasser langsam einfüllen, am besten mit einem kleinen Schlauch, nie direkt den Eimer Wasser ins Becken kippen.
Wie oft? soll ein WW gemacht werden?
Das ist eine der Gretchenfragen! Zunächst einmal richtet sich das nach der Größe des Beckens (kleinere Becken müssen öfter gewechselt werden, als Größere), dem Besatz im Becken, viele und/oder große Fische: öfter wechseln, als wenig Besatz. Auch der Anteil der Pflanzen spielt eine Rolle: viele Pflanzen filtern viele Schadstoffe aus dem Wasser und reichern dieses mit Sauerstoff an, aber viele Pflanzen bedeuten auch, viele abgestorbene Pflanzenteile!
Wenn erste Probleme bereits sichtbar werden oder anhand der Wasserwerte nachweisbar sind, ist es meist schon zu spät. Daher lieber einen Wasserwechsel mehr als einen zu wenig durchführen.

Als grobe Orientierung können wir folgenden Plan an die Hand geben. Unter der Berücksichtigung dass jeweils etwa 50% des Wassers gewechselt werden:

< 60 l Becken – wöchentlich
< 100 l Becken – alle 1 1/2 Wochen
< 200 l Becken – alle 2 Wochen
< 500 l Becken – alle 3 Wochen
> 500 l Becken – alle 4 Wochen
Kommen wir zur letzten und eigentlich schon fast wichtigsten Frage:
Wieviel? Wasser muss gewechselt werden?
Hier gehen die Meinungen weit auseinander! Aber damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt, haben wir mal folgenden Versuch vorbereitet:
Versuch durchführen und erläutern. Dazu einige Hinweise:
Hier sieht man sehr schön dass das Röhrchen mit 30% Wasserwechsel nach dem 6. Wechsel der gleichen Farbe wie beim 3. Wechsel mit 50% entspricht
Wenn wir das nun mal ausrechnen dann müsste ich bei einem 100Liter Aquarium sechs Mal 33 Liter wechseln, das sind 198Liter Wasser, um dieselben Schadstoffe, wie nach dem dritten Mal 50 Liter - also 150Liter ausgewechselt zu haben.
Zu diesem Versuch sei gesagt, dass ich noch nicht die mikrobiologische Seite einbezogen habe!
Wenn ich aus 100Liter Wasser 50Keime rausnehme und aus dem anderen 33Keime dann habe ich in dem einen nur noch 50Keime, in dem anderen aber 67 Keime.
Da Keime die Angewohnheit haben sich zu vermehren sagen wir einfach mal, der Einfachheit halber, sie würden sich in zwei Wochen verdoppeln, dann hätte ich nach 2 Wochen im 50% Becken wieder 100 Keime, im anderen nach 2 Wochen aber schon 134 Keime....

Um dies anschaulicher zu machen, habe ich hier mal drei Grafiken, die das sehr schön verdeutlichen:


So, und hier kommen dann die Grafiken und Tabellen von Ralf und Stephan ins Spiel.

Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Melanie am Juni 03, 2016, 12:09:03
Zitat< 60 l Becken – wöchentlich
< 100 l Becken – alle 1 1/2 Wochen
< 200 l Becken – alle 2 Wochen
< 500 l Becken – alle 3 Wochen
> 500 l Becken – alle 4 Wochen

Wo hast Du das denn her?
Meiner Meinung nach hat es nichts mit der Größe des Becken zu tun, sondern vor Allem mit der Besatzdichte.
Wenn ein 500 Liter Becken entsprechend dicht besetzt ist muß es entsprechend auch häufig gewechselt werden.

Ich persönlich würde es mit einem kleinen bzw. großen Zimmer vergleichen in dem sich viele bzw. wenig Leute aufhalten.
Auch in einem doppelt so großen Raum muß das Fenster häufig geöffnet werden wenn doppelt so viele Menschen drin sind ;)

Ansonsten hast Du das toll formuliert.
Es sollte aber nochmal klar auf die Besatzdichte eingegangen werden.

Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 03, 2016, 12:18:00
Muss ich am PC gucken, aber ich glaube von afizucht
Das kann ich aber auch weglassen.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 03, 2016, 15:45:32
So, habs gefunden.  Hatte das von aqua-tips.de
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 03, 2016, 20:12:38
Hi Birgit, muss da auch eher Melanie beipflichten. Je kleiner das Becken, desto weniger abgepuffert. Aber am Ende ist das System immer gleich, unterhalb von 60L stelle ich sogar inFrage, ob sich da überhaupt noch ein MIni-Biokreislauf auspendeln kann?

Aber toll geschrieben!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 03, 2016, 20:37:26
Ok,  dann streiche ich das besser.  Wollte nur einen Leitfaden angeben,  weil die meisten ja denken,  kleine Becken, kleine WW,  große Becken, große WW. Das bei kleinen dafür aber wesentlich öfter gewechselt werden muss,  darauf kommt dann keiner.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Melanie am Juni 03, 2016, 22:19:12
Wieso denn bei Kleinen öfter???
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 04, 2016, 06:26:53
Um es mal ganz laienhaft auszudrücken ( mir fehlt das chemische know how um es besser auszudrücken) :
Wenig Wasser verschmutzt schneller, hat eine geringere Bakterienanzahl und Pufferzone als viel Wasser. Ausserdem kommt bei kleinen Becken beim WW weniger frisches Wasser hinzu, als bei großen Becken. Auch wenn kleinere Fische in einem kleineren Becken sind, werden die doch auch gefüttert und müssen mal kacken.  Bei mir ist es zb so, dass ich in den großen Becken zwar große Fische habe, aber im Verhältnis zur vorhandenen Wassermenge wesentlich weniger, als in den kleinen Becken. Die Aufzuchtbecken lasse ich jetzt mal aussen vor, da ich die, auf Grund der mehrmaligen, täglichen Fütterung viel öfter wechsel.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: RalfE am Juni 04, 2016, 07:23:52
... ob dem so ist ...
Habe in einem 25 Liter Becken ein Paar Betta uberis ... kommen in etwa auf 8cm Fischlänge auf 25L
... und im Vergleich 60  Corys auf 320 L oder 17 Diskus und 10 C.Sterbai und 6 Welse auf 650 Liter.
Im kleinen Becken muß ich am seltensten Wasserwechsel machen, im Großen jede Woche 50-70%.
Es kommt halt immer auch auf die Fischmasse an. Ein Großer Diskus von 15cm produziert sicher viel mehr Schadstoffe als 5 Guppys mit 3 cm.
Die Wasserwechselintervalle und die Menge richten sich primär nach den eingebrachten Stoffen in Form von Futter. Beeinflusst wird das Ganze dann auch noch z.B. durch die Temperatur die bei unseren Fischen stark den Stoffwechsel mit beeinflusst. Dies hat auch direkten Einfluss auf die Lebensdauer der Fische ...
Wenig Futter, Temperatur an der unteren Grenze bedeuten auch weniger Belastung des Beckens, aber auch ein langsameres Wachstum der Tiere ... aber auch eine höhere Lebenserwartung. Ich habe mal einen Beitrag gelesen in dem Stand "Ein Großteil unserer Haustiere sterben an Verfettung" ... ich glaube die hatten recht.
Richtig gute Mastfutter z.B. in der kommerziellen Fischzucht liefern pro Kg Futter 500g Fischfleich ...
ob das jetzt gut ist für die Tiere ... nun, zum Räuchern sind fette Fische ideal ...

Gruß
Ralf
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 04, 2016, 08:12:41
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe,  lasse ich diese " Empfehlung" sowieso weg lassen,  aber ich finde die Überlegungen und Denkanstöße sehr gut! Mir war z.b. gar nicht bewusst, dass ja auch die Temperatur eine große Rolle spielt. Logisch ist es,  aber daran denken muss man ja auch.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 04, 2016, 09:42:25
Das muss unbedingt mit rein: Fische sind wechselwarme Tiere -> geringere Temperatur -> geringerer Grundumsatz im Metabolismus -> weniger Dreck + längeres Leben

Wenn Temp < gewohnte Haltungstemp., dann sind sie aber viel infektanfälliger und sterben früher.

Umgekehrt: Boesemani und andere Regenbogenfische neigen bei höherer Temperatur schnell zu gutartigen Geschwüren, das vertragen sie auch nicht!

Dazu kommt: Der Sauerstoffgehalt ist bei höheren Temperaturen deutlich niedriger -> Tendentiell halten sich daher größere Sauerstoffbedarfsträger in kühleren Gewässerzonen auf. (Vielleicht kann Ralf noch was dazu sagen?)
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 04, 2016, 15:31:52
Das mit den wechselwarmen Tieren hab ich schon drin. Ich denke, das reicht in Bezug auf einen Wasserwechsel. Was du sagst, gehört eigentlich schon eher in ein Haltungsreferat. Aber ich gucke, ob und wie ich meinen Passus noch dahingehend ergänzen kann.

Hat sonst noch jemand Anregungen zu dem Vortrag? Sonst lass ich den so und hoffe mal, dass sich wenigstens ein, zwei Besucher dafür interessieren.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 04, 2016, 16:08:28
So, ich habe den Abschnitt jetzt wie folgt geändert:
"Wie oft? soll ein WW gemacht werden?
Das ist eine der Gretchenfragen! Dies richtet sich zuallererst nach der Besatzdichte im Becken: viele Fische brauchen viel Futter und produzieren dadurch viele Schadstoffe. Hinzu kommt die Temperatur,  da Fische, wie bereits erwähnt,  wechselwarme Tiere sind -> geringere Temperatur -> geringerer Grundumsatz im Stoffwechsel -> weniger Dreck + längeres Leben. Aber aufgepasst, jetzt dürfen wir nicht denken, ,,oh prima, ich halte meine Fische einfach in kaltem Wasser, dann brauche ich weniger Wasserwechsel!", die Temperatur darf nicht unter die der Art entsprechenden Temperatur gewählt werden, denn dies erhöht die Infektanfälligkeit der Tiere und sie sterben früher!
Auch der Anteil der Pflanzen spielt eine Rolle: viele Pflanzen filtern viele Schadstoffe aus dem Wasser ..." Zitat Ende

Kann man das so lassen? Oder habe ich in meiner Bemühung, soviel Information wie möglich, auf kleinsten Raum wie nötig, zu packen, alles durcheinander geschmissen?
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Andrea am Juni 04, 2016, 16:42:05
Hi Birgit,

das Licht spielt auch eine große Rolle -> Biogene Entkalkung durch Pflanzen, die dem Wasser das CO2 entzieheln bei zu wenig Besatz und zu viel Licht. -> Da können sich innerhalb einer Woche schon die Wasserparameter stark ändern (PH).
Es muss halt alles im Lot sein.

Aber ich fürchte zu viele Details verwirren und verunsichern "Anfänger" nur unnötig.
Andererseits hätte ich mich als Anfänger sehr gefreut viele Infos zu bekommen, die ich erst über viele Jahre als Erfahrung gesammelt hab...

Viele Grüße

Andrea
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 04, 2016, 17:09:32
Ui, guter Denkansatz!
Versuche, das noch, am Rande,  mit einzubauen.  So mit dem Hinweis,  nähere Informationen findet ihr im Internet,  aber behaltet das im Blickfeld.
Danke!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 04, 2016, 18:49:54
Vorschlag, denn das ist inzwischen weitab vom tatsächlichen Thema: Die einfache WW-Taktik von oft/wenig vs. seltener/viel.

Ging mir ja selbst so!

Vorschlag daher: Solche Themen anmoderieren, zum Aqua-TReff einladen und dort vertiefen wir bzw. machen ab und zu mal solche Themen? Vorträge und Workshops haben wir ja schon immer mal geplant, wir müssten nur zur Umsetzung schreiten.

Ob wir das dann machen mit Beginn eine Stunde vor dem offiziellen Stammtisch (dann langweilen wir nicht die nur Stammtischler), in einem separaten Termin mit Workshop, oder auf einer neuen Aquabörse, können wir ja noch frei besprechen und planen?

Das ist ein sehr mächtiges Thema und ich finde, für die Börse kann das Birgit alleine im Vortrag bewältigen, aber das Zusammenspiel von Wasser, Temp, Licht, ... ist riesig und würde richtig "fett" werden, wenn wir uns nach der Börse mal eingehender mit beschäftigen und zusammenhängende Vorträge oder Arbeitskreise bilden, die dann am Ende mal referieren. Gerne können wir da auch mal aktiver andere Vereine/Teilnehmer einladen?

Noch eine Bitte zur Wortwahl: Pflanzen "filtern" nicht Schadstoffe raus, sie verstoffwechseln sie oder "verbrauchen" sie im Wachstum.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 08, 2016, 10:22:52
Hab noch eine Frage an die Fachwelt. Was ist die richtige Antwort,  wenn mich jemand fragt, ob es genauso viel Sinn macht, wöchentlich 25% zu wechseln, wie 14 tägig 50%?
Logisch gedacht, würde ich sagen, das bleibt sich gleich,  aber mein Bauchgefühl ist da anderer Meinung.  Ich würde da eher zu wöchentlichen 25% tendieren, um die Schadstoffkurve gleichmäßiger zu halten. Liege ich da richtig?
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Andre am Juni 08, 2016, 10:57:19
Ja die Spanne bei den 25%lern ist nicht so stark zwischen Sauber und Dreckig. - Besser für Fische die Wasserwertschwankungen nicht so gut vertragen... ungefähr zumindest ganz genau!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: RalfE am Juni 08, 2016, 13:17:37
Hi,

alles Ansichtssache ... ist es wirklich besser Fische bei einer durchschnittlich höheren Schadstoffbelastung zu halten als ihnen ab und an sauberes Wasser anzubieten, auch wenn das viel sauberer ist als die Dreckbrühe vor dem Wechsel ? Ich wechsel z.B. in meinen Aufzuchtbecken wöchentlich 60%  ... manchmal bis 80% ... und dabei steigt der PH von 5 auf 6,5 innerhalb einer 1/4 Stunde ... und den Jungfischen macht es rein garnichts.
Bei Kampffischen wechselt man in der Regel in den Separationsboxen ein bis zweimal die Woche an die 100% ... ohne jegliche Filterung... und die Fische stehen besser als in jedem eingerichteten Becken.
Ein leider schon verstorbener Diskuszüchter aus Usingen hat soviel Wasser gewechselt, das die Scheiben (Diskus) fast gelegen haben, seine Tiere standen bombisch.

Ich hätte auf die obige Frage "Was ist besser, 25% jede Woche oder 50% alle 14 Tage" eine ganz klare Antwort ... nimm die goldene Mitte, von jedem das Beste ... wechsel 50% die Woche und sei nicht so geizig mit dem Wasser ;-)
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 08, 2016, 13:52:30
Gutes Argument,  Ralf!
Ne Pferdebox miste ICH auch jeden Tag gründlich!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Andre am Juni 08, 2016, 14:22:05
Wasserbelastung bei unterschiedlichen Wasserwechelintervallen und -mengen
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 08, 2016, 18:05:02
Praktische Handhabe sind ja schon genügend und richtig erörtert worden.

Wer es lieber theoretisch/rechnerisch haben will, dem kannst Du antworten:

Jedes der Modelle pendelt sich auf einem durchschnittlichen Niveau ein. Dieses Niveau muss unterhalb der von den Tieren akzeptierten Belastungsgrenze liegen (die zudem stets konservativ zu Gunsten von Tieren und Eimer anzusetzen ist).

Heißt (ich nehme mal rein fiktive Werte zur Verdeutlichung): Das individuelle Niveau im Becken bei einer Caridina-Art, die einen maximalen PO4-Wert verträgt von 2,0, sollte man also bei durchschnittlich 1-1,5 liegen haben, der "Peak" darf aber die 2,0 gar nicht erreichen.

Teilweise muss man also probieren und testen, wie das individuelle Becken diese Aquarienwerte dann praktisch einpendelt. Bei vielen Pflanzen, genug anderen Nährstoffen, und ausreichend Licht wird das Niveau stabiler stehen als in unserem kaum bepflanzten Becken der Dennerli Garnelen (die gar kein PO4 oder NH3 vertragen!). Wobei wir sehen, dass dies nur ein Parameter von sehr vielen ist, die überhaupt messbar sind. Und im Laufe der Zeit werden sich auch die Niveaus immer wieder verschieben, weil der durchschnittliche Wasserwertebereich auch ein ganz anderes Mikroklima im Becken schafft als zuvor.

Am Ende bleibt wieder noch die Sache mit den nicht-messbaren Elementen, sowie die Frage, dass man ja auch mit der Zeit Mangel an anderen Stoffen und Spurenelementen aufbaut, die per großzügigem Wasserwechsel wieder eingebracht werden. Und dann ist es wie Ralf sagt: Man nehme einfach den Eimer, hebe den Arsch hoch und mache REICHLICH WASSERWECHSEL.

Für uns bin ich bei dem System mit geringen WW über mehrere Wochen und einem monatlichen, größeren Wechsel, bei den Becken im Moment superstabil und ohne jegliche kranke Tiere etc. Daher sage ich: Die Praxis liegt in der Mischung der beiden Grundstrategien, eine "richtige" gibt es nicht, schon gar nicht über alle AQ und Tierarten in Kombi hinweg-.

/edit: Im Zweifel tendiere ich stets zu mehr WW. Ich bin fest überzeugt, dass es weniger empfindliche Arten gibt, die viele und große WW weniger vertragen (wie die Dennerli). Und die kennt man meistens als Halter. Dagegen kümmern einfach zuviele Tiere in schlechtem Wasser und werden falsch gehalten. Also ist im Zweifel der großzügige WW immer der bessere Ratgeber (Voraussetzung: Vernünftiges Frischwasser!)
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Andre am Juni 09, 2016, 01:39:38
Also für diejenigen die es nicht ganz bemerkt haben:

In meiner Excel-Datei können 3 unterschiedliche Vorgehensweise vergleichen werden.
Es wird die WW-Menge eingetragen und der Intervall und schon zeigen die Diagramme wie die einzelnen Vorgehensweisen zueinander stehen.
1 der Belastungsverlauf also Zickzack
2 der durchschnittlichen Belastungsverlauf damit nicht durch das zickezacke der Blick dafür verloren geht.
3 die Spanne zwischen Dreckswert vor WW und Saubewert nach WW

Selbstverständlich: Theorie und unter der Annahme es fängt mit Null an und ist stets gleichemäßig, doch ich hoffe ich brauche das nicht extra zu erwähnen.

So kann einfach mal die unterschiedliche grundlegende Auswirkungen der WW-Menge und WW-Intervalle sichtlich dargestellt werden.

Dies ist nur die verbesserte Version meiner Ausarbeitung die ich vor ca. 1,5 - 2 Jahren schon gemacht habe. Damals hatte ich keine Lust Formeln auszuarbeiten.
Jetzt werden einfach WW-Menge und- Intervall eingetragen schon werden die Linien entsprechend angezeigt.

*wink mit Zaunpfal* für Börse/Vortrag/Demo, gerne mit meinem Schlepptop
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 09, 2016, 06:55:34
Moin Andre,  nein, deine Excel - Arbeit ist nicht untergegangen! Ich überlege nur, wie ich die ganzen Diagramme unter die Leute bringe. Ihr habt mir da so viele und tolle Kurven ausgearbeitet,  da macht es mich schon fast traurig,  dass ich mir selber nur 15-20 Minuten für den gesamten Workshop zugestehe! Mit dem Material, das ihr mir da an die Hand geliefert habt, kann ich locker anderthalb Stunden referieren, ohne das es für die Zuhörer langweilig wird! Ich glaube, ich werde einfach die Diagramme vier oder fünf mal ausdrucken, und wenn die Fragen kommen sollten, kann ich die Kopien verteilen, es können ja immer mehrere auf ein Blatt gucken, und erläutern.
Daher auch vielen Dank für dein Angebot mit dem Schlepptop,  aber ich glaube,  das wird alles zu viel.
Hauptaugenmerk ist und bleibt ja der Versuch von Melanie,  den ich eh schon etwas erweitert habe.
Wenn wir ganz viele neue Leute für den Stammtisch bekommen und da Interesse besteht,  kann ich den Workshop gerne nochmal wiederholen und dann wesentlich mehr ins Detail gehen.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: janus38 am Juni 09, 2016, 07:00:02
Ich würde am Ende sowieso das und den Fotoworkshop eher als Teaser sehen und die Leute dann zum AQ-Treff einladen.

Dort sollten wir tatsächlich mal, wie von mir bereits vorgeschlagen, eine kleine Serie an Workshops machen und unser gut erworbenes Wissen mal zusammenfassen und auf Linie bringen. Aber erst NACH DER BÖRSE.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 09, 2016, 07:43:00
Ach Stephan, sei doch nicht so unflexibel! Ich dachte eigentlich,  wir machen heute beim Treffen einen ausführlichen Fotoworkshop, morgen, beim letzten reinigen des Stalls,  erläutere ich, ganz nebenbei,  die Wasserwechselintervalle, am Samstag, in der Mittagspause beim Aufbauen, halten wir einen Vortrag über die Lichtverhältnissen im Aquarium und Sonntag gehen wir die Tierschutzbedingungen in der Aquaristik durch!
Was bleibt dann noch für die Börse?
Alles immer " nach der Börse! "   *ichdochnich*
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: RalfE am Juni 09, 2016, 08:15:54
Ganz essentiell kommt bei der Berechnung noch der Faktor F und der Faktor B zum tragen.

F = Faulheit, ... sprich "hab heute keine Lust zum wechseln" ... und "heute" ist eigentlich immer heute.

B = Bequemlichkeit ... schafft man sich einmal geeignete Hilfsmittel an " Schläuche, Wassermelder, passende Anschlüsse" steigert man damit seine eigene Bequemlichkeit und erhöht meist auch den Wasserwechselintervall bzw. erniedrigt Faktor "F" ... da es einfacher und schneller wird.


Gruß
Ralf
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Andre am Juni 09, 2016, 08:56:33
Andrea lässt ausrichten das die Faktoren F und B auf jeden Fall in den Wörkschoppe mit nei muß!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 09, 2016, 09:24:56
Allerliebster Ralf,  erinnere mich heute Abend bitte daran,  dass ich dir zuerst mal ganz kräftig in den A... trete und dich anschließend ganz doll knuddel!  Ich habe das ganze Teil jetzt schon vier Mal umgeschrieben,  denn jedes Mal,  wenn ich denke, " so DAS ist jetzt genau richtig und gut so", kommst du daher und hast noch super gute Argumente und Tipps.
Den Tritt bekommst du für das Umschreiben und die liebevolle Umarmung für deine tollen Anregungen!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: RalfE am Juni 09, 2016, 09:27:52
... heute Abend ... Nö, mein Ars..h ist nicht fetter geworden, ich hab ein Kissen in der Hose, die BB will mich treten.

p.s. BB = Böse Birgit ;-)
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Birgit am Juni 09, 2016, 09:35:06
 *lachanfall*   *lachanfall*   *lachanfall*

Ist doch wahr. Da sitzt man Nächte lang und schreibt und schreibt und verbessert noch mal und dann kommt da ein Ralf daher und schüttelt ganz nebenbei ein Argument nach dem anderen aus dem Ärmel!
Aber ich hoffe,  du hast mich trotzdem lieb!
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: Josef1 am Juni 09, 2016, 13:55:41
Wasserwechsel
Warum denn kompliziert wenn es auch einfach geht?
Nach dem Wasserwechsel den Leitwert notieren und nach einer gewissen Zeit wieder messen. Um wieviel ist er gestiegen? Jetzt erneut Wasserwechsel.
Jedoch ist es auch schön, die Theorie zu pflegen. Das gibt unserem Hobby eine wissenschaftlichen touch.
Titel: Antw:Wasserwechselparameter
Beitrag von: RalfE am Juni 09, 2016, 14:46:02
@Josef ... ich häng den Schlauch rein ... hab mir da einen Bogen gebastelt ... zuckel an ... gehe.
Wenn es nicht mehr plätschert steck ich den Schlauch an meinen Carbonitfilter , stelle die Temp ein und lass es so lange laufen bis mein Wassermelder piept.
... nächstes Becken ... nächstes ... nächstes