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Andrzejs Planarien

Begonnen von Birgit, März 07, 2016, 19:59:10

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Birgit

Ja, Andrea, das hast du richtig in Erinnerung. Er hatte es erst mit diesem Biozeug probiert, da haben die Planarien Party gefeiert. Ich bin mir aber nicht mehr ganz sicher, ob er das reguläre No Planaria nicht etwas überdosiert hatte. Den Garnelen hat es absolut nichts ausgemacht, die Schnecken hatte Andrzej akribisch abgesammelt und in einem Extrabecken "zwischengelagert". Alles, was er an Schnecken dann doch noch übersehen hatte, hat die Behandlung nicht überstanden. Die Planarien aber auch nicht!!

janus38

Zu dem Phänomen mit der schwankenden Qualität von Wirkstoffen aus biologischem Material hatte ich ja schon einen längeren Beitrag zur Erklärung geschrieben, u.a. durch das No Planaria und die unterschiedlichen Beobachtungen von "uns" vs. die von Andrea. Bei Andrzej schien sich das ja zu bestätigen.

Ein Grundsatz der Pharmazie lautet -frei nach https://de.wikiquote.org/wiki/Paracelsus- "die Dosis macht das Gift". Wenn allerdings die abzumessende Masse selbst Schwankungen im beabsichtigten Wirkstoff aufweist, kann ich noch so genau und sorgfältig herangehen, das Ergebnis ist zufallsbasierend. Ausgehend von der Beobachtung kann ich auch keine künftige Verhaltensänderung vornehmen, die über die Packung hinaus übertragbar wäre.

Dennoch halte ich an der Aussage fest, dass gegen wirbellose Weichtiere im AQ grundsätzlich immer ein Mittel aus der chemischen Pharmazie zur Verfügung stehen müsste. Ausnahmen bilden aus meiner Sicht nur selbstgezogene Multiresistenzen im Säugetierbereich, die Jahrzehnte rein prophylaktisch entwurmt wurden, und meistens fachlich vollkommen falsch. Stichworte wie Pferde auf Rinderweide usw. kann Birgit sicher im Schlaf singen.

Zu der Behauptung komme ich daher, weil meines Wissens nach alle relevanten parasitären Weichtiere, die uns im AQ interessieren, in zwei grundlegende Stoffwechselgruppen einzuteilen sind. Die einen "Wurmmittel" wirken insbesondere gegen Enzyme, die eine dieser beiden Hauptgruppen für die Verdauung benötigt. Die andere große Wurmmittelgruppe wirkt gegen die Weichtiere selbst und greift ihre äußere Zellstruktur an, sie lösen sich quasi im Wasser auf.

Beide Prozesse sind stark abhängig davon, wie schnell die Tiere verhungern und ggf. in der Zeit noch Nachwuchs produzieren, der nach dem Tod der Elterntiere "übernimmt", wenn der Behandlungszyklus nicht korrekt abgeschlossen wird (oft durch eine zweite oder dritte, nachgelagerte Behandlung mit dem Mittel). Und natürlich ist die äußere Zellstruktur von solchen Wesen unterschiedlich exponiert. Was im Boden lebt und nur zum Fressen hochkriecht, wird ggf. während eines Behandlungszyklusses gar nicht vom Mittel erwischt.

Davon mal ausgehend, besteht also unsere Haupteinflussmöglichkeit stets aus der Durchführung sehr konsequenter Behandlungen, akribischer Durchführung sowohl der Hauptbehandlung wie auch notwendiger Nachbehandlungen.

Im Sinne "kenne Deinen Feind" sind die pauschalen Packungsangaben der Hersteller oft nur Orientierungswerte und keineswegs wörtlich zu nehmen. Wenn man den angegebenen Wasserwechsel nach 12 Stunden erst eine Stunde später macht und später immer noch was herumkriecht, das man eigentlich ausmerzen wollte, lag das Problem woanders. Umgekehrt fällt wegen der Zusatzstunde nicht alles auf den Bauch, was das Mittel nicht verträgt. Dann sind schon 2 Stunden u.U. zuviel.
Bei häufig sehr breitem Wirkungsspektrum kann unmöglich die angegebene Behandlungsmethode 100% auf jedes AQ und jeden Parasiten passen. Eine genaue Beobachtung, was bekämpft werden soll, sowie oft weitere Recherchen im Internet, der Herstellerhotline oder einem spezialisierten Wissenschaftler oder anderen erfahrenen Personen sind hier geboten. Und die leidige Auswahl, wem ich dann glaube.

Gut eignet sich bei sowas durchaus mal ein eigenes Mikroskop, dazu reicht schon eine Kinderversion vom Kosmoskasten. Wer es regelmäßig nutzt, kann sich natürlich auch bei Bresser und Co was besorgen, zu entsprechenden Preisen, wie halt immer. Mein Traum hierzu wäre eine Kombimöglichkeit von DSLR Kamera und Mikroskop, um meine Ergebnisse per Mail z.B. an einen Mikrobiologen oder andere Experte zwecks Zweitmeinung übermitteln zu können. Vielleicht baue ich mir sowas mal, kaufen ist da einfach zu heftig.

Von Welsen ver(b)arscht, vom Regenbogen gefischt...

www.deppenapostroph.info

Josef1

Ich habe oftmals Planarien in den Becken, da ich viel Frostfutter füttere. Zur Bekämpfung nehme ich Panacur Tabletten. Gibt es in der Apotheke. Auf 100 l Wasser 1/4 Tablette zerkleinern und in Wasser auflösen. Das Medikament wird von Fischen und Wirbellosen gut vertragen; den Planarien macht es den Garaus.
Nach 3 Tagen einen kräftigen Wasserwechsel durchführen.
Um an die Tabletten zu kommen, muss man mit dem Apotheker freundlich ´tun.

Andrea

Hi Josef,

entschuldige! Jetzt wo ich Deinen Post sehe fällt mir wieder ein, dass Du mir den Text schon mal per Mail zugesandt hattest, vermutlich zur Veröffentlichung hier?!... War keine Absicht! Ich habs einfach vergessen  *verrueckt*

Schön jedenfalls, dass Du nun auch selber postest  *super*

Viele Grüße

Andrea
Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

Markus B.

Hallo,

erst mal vielen dank für die Antworten.

Habe mir no Planaria besorgt und bin begeistert, wie gut es anschlägt.
Schnecken habe ich vosichtshalber ausquartiert und den Fischen hat es wohl nicht geschadet.

Kann No Planaria jetzt auch weiter empfehlen.

Gruss

Markus