• Willkommen im Forum „Aquarianertreff Limburg“.
 

Wasserwechsel oder nicht? Altwasser oder frisches Wasser für unsere Fische?

Begonnen von Andre, November 26, 2017, 10:03:30

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Andre

"Altwasser ist nicht wirklich gut für die Tiere.
Ist als wärest Du in deiner Wohnung eingeschlossen, kannst nicht lüften und es gäbe keinen Abfluß...
Also alles was Du ausscheidest bleibt auf dem Boden liegen oder dampft in die Luft...
Magst Du das den Fischen wirklich antun?"

Das ist mal so grundsätzlich meine Erklärung weshalb ich Altwasser oder geringen Wasserwechsel
nicht für Sinnvoll halte.
Damit will ich eine Vorstellung vermitteln, besonders für "meinen Fischen geht es doch ohne WW gut"-Menschen.
...
So nun seid Ihr dran, was haltet ihr davon?


* mit Sternchen markiert= unbewusst getippt, bewusst stehen gelassen!

Intelligenz kann sich dumm stellen, Dummheit braucht das nicht...

"Kann es sein, daß Desinteresse und Dummheit sich die Hand geben?
Weiß ich nicht - ist mir auch egal"

Andrea

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sehr große Aquarien mit moderatem robustem Besatz auch als Altwasser funktionieren können.

Bei meinen Eltern lief jahrzehntelang ein 200x60x50cm mit selten Wasserwechsel, aber dort fühlten sich z. B. Black Molly sehr wohl. Tiefschwarz, kräftig und bis zu 9 cm groß.
Im 120 Liter Becken mit regelmäßig Wasserwechsel haben sich Black Molly nicht gehalten (andererseits war das 120 Liter Becken damals noch neu und nicht ganz im Gleichgewicht).

Ob die Fische bei Altwasser genauso alt werden wie bei regelmäßig  Wasserwechsel oder organisch genauso gesund waren, kann ich aber nicht beurteilen.

Umgekehrt zeigt sich aber deutlich bei allen meinen eigenen Fischbecken, dass die Fische nach 14 Tagen - vor allem im Sommer - nicht mehr so entspannt atmen, was nach dem Wasserwechsel sofort wieder ok ist.

Bei Altwasser kann man auf jeden Fall mit reichlich schwarzen Pinselalgen rechnen und bis auf ein paar Cryptocorynen und Amazonasschwertpflanze wächst da auch kaum noch was.

Viele Grüße

Andrea
Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

Knud

Ich bin freund des wöchtenlichen wasserwechselns. Ih finde gerade bei kleinen aquarien also allesunter 100 Litern sollte es pro woche mindestens 30% bei normalen besatz und fütterung sein. Je größer ein becken, desto besser bzw stabiler sind die wasserwerte, das sollte eigentlich jedem klar sein. Klar gibt es Becken indem kaum bis gar kein Wasser gewechselt wird, aber damit solche becken stabil laufen brauchen sie auch eine dementsprechende Filterung. Aber auch hier gibt es ein Problem manche Stoffe wie fett können nicht abgebaut werden und irgendwann ist auch im größen becken ein Maximum erreicht. https://youtu.be/pB3UVmJmCkU Dieses Video spiegelt eigentlich genau das oben genannt wieder.
Lg. Knud
Aquarien sind Rudeltiere.

Andrea

Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

RalfE

Im Prinzip kommt es immer darauf an, was einem Becken zugeführt wird und was dies selbst abbauen kann. Ich hatte mal ein Meerwasserbecken mit vielen sogenannten "lebenden Steinen" , vielen Korallen und nur 8 Fischen bei 200x40x50cm Größe.
In diesem Becken wurde eignentlich nur Osmosewasser nachgefüllt um verdunstetes Wasser zu ersetzen und es wurden Spurenelemente und Kalkwasser zugeführt, da Korallen dies zum Skelettaufbau benötigen. Da dies ein recht gut eingefahrenes System war, ging das Ganze auch ohne Wasserwechsel recht gut.
Zum Einen ist in einem solchen Becken eine recht hohe Artenvielfalt, von Copeopoden über Schnecken, Muscheln, Garnelen, Krabben, Seesterne, diverse Würmer, nitratabbauenden Bereichen in den lebenden Steinen, zum Anderen werden diverse Eiweißverbindungen mittels Abschäumer entfernt.
... das Ganze lief über Jahre ohne Probleme.
In einem anderen Becken hatte ich pumpende Xenien (auch Meerwasser) ... dort wurde dann immer Wasserwechsel gemacht, wenn die Xenien weniger pumpten. Mit dem Frischen Meerwasser wurden dann entsprechend Spurenelemente zugefügt die wohl fehlten.
Im Süßwasser kommt es immer auf die Menge an Fischen an im Verhältnis zum Wasservolumen. Wenn ich in einem 100L Becken ein Paar Apistogrammas halte brauch ich nur sehr selten Wasserwechsel machen, hab ich in einem 25L Becken 98 Jungskalare von 1 cm, dann können es auch zweimal am Tag 50% Wasserwechsel sein, da der Eintrag von Futter im Vergleich zur Wassermenge sehr hoch ist.
Nehm ich nun ein Garnelenbecken mit 25L, in dem 20 Garnelen leben ... und füttere diese alle 2 Tage mit einem halben Futterstick ... wo soll da die Wasserbelastung herkommen die einen 50% Wasserwechsel pro Woche notwendig macht ? Dieser 50% WW stellt gerade in solchen Becken eine für die Garnelen nicht immer unproblematische Veränderung der Wasserwerte da. Gerade bei Garnelen halte ich die oft so gelobte Praxis des üppigen Wasserwechsels für sehr problematisch.

Nun noch ein Denkansatz ... ein mir bekannter Altumzüchter sagte "Ein alter Aquarianer hat einmal zu mir gesagt "Frischwasser ist kein Fischwasser" ...
... könnte da etwas dran sein ? Unsere Wasserversorger stelllen ja eigentlich sicher, daß im Trinkwasser möglichst keine Bakterien etc. sein sollen ... nur wo leben Tiere in sterilem Wasser ? Er lässt das gesamte von ihm verwendete Wechselwasser erst in leeren Becken mit Sandgrund und einem Schwammfilter reifen.
Ihr würdet nicht glauben, was sich selbst in diesem Becken alles absetzt. Leider wissen wir nie, was gerade unserem Leitungswasser zugesetzt wurde bzw. was drinnen ist.
Ich habe z.B. über die Jahrzehnte immer wieder festgestellt, daß im Frühjahr nach starkem Regen oder der Schneeschmelze und einem Wasserwechsel die Fische krank wurden ... in solchen Situationen scheint es besser mal 2 Wochen keinen Wasserwechsel zu machen.
Gruß aus Hasselbach
Ralf

Andre

Ja die Leitungswasseraufbreitung ist ein kaum gehandhabter Vorgang...
Ich hatte Sie einige Zeit gemacht aber leider auch wieder vernachlässigt...
*traurig*
* mit Sternchen markiert= unbewusst getippt, bewusst stehen gelassen!

Intelligenz kann sich dumm stellen, Dummheit braucht das nicht...

"Kann es sein, daß Desinteresse und Dummheit sich die Hand geben?
Weiß ich nicht - ist mir auch egal"

Oliver

Zitat von: Andre am November 26, 2017, 10:03:30
So nun seid Ihr dran, was haltet ihr davon?

Uiuiuiii, da will aber jemand mal hier die Fetzen fliegen sehen,hm?  ;)

Ich glaube dass man es nicht verallgemeinern kann, es kommt meiner Meinung nach auf die Relation an:

Qualität des Frischwassers in Relation zum Besatz und der damit verbundenen Futtermenge in Relation zur bakteriellen Stabilität des "Biotopes"

Ich hatte aufgrund meiner baulichen Maßnahmen zuhause mein Becken stark vernachlässigt im letzten Jahr. Im Grunde genommen waren es 2 oder 3 Wasserwechsel in einem Jahr. Ist schon verdammt wenig......
Aber es waren auch nur 20 Garnelen in einem bepflanzten 90L Becken mit wenig Fütterung.

Wären es mehr Garnelen mit mehr Fütterung oder ein kleineres Wasservolumen gewesen wäre das Becken evtl gekippt.....

Zum Schluss sind es immer weniger Garnelen geworden und ich bin "aufgewacht"......Also mehr Wasserwechsel, wöchentlich 50%.......
Hat aber auch nicht zum Ziel geführt, es sind immer noch Tiere gestorben......
Jetzt wechsele ich wöchentlich höchstens ein Viertel bis ein Drittel Wasser und mein Becken und die Tiere machen in meinen Augen jetzt einen besseren Eindruck.....

Es scheint also ein zuviel Wasserwechsel und zuwenig Wasserwechsel zu geben.
Und es liegt an uns selbst und der Hilfe von erfahreneren Aquarianern die goldene Mitte herauszufinden ::)

Etwas Grips und Geduld und Beobachtung helfen hier ebenfalls ungemein ;D

Viele Grüße

Oliver
Würdest du dich selbst als tierlieb bezeichnen? Ja?
Aber warum lässt du sie dann schlachten um sie zu essen?

Andrea

Wußtet Ihr schon?
Halophile Bakterien leben überwiegend saprophytisch; es gibt jedoch auch phototrophe Formen.
Die Minorität ist obligat, das Gros lediglich fakultativ bis gar nicht -ergo tendenziell opportun- pathogen.
  ;)

Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?

Oliver

Zitat von: RalfE am November 27, 2017, 17:08:03
Nun noch ein Denkansatz ... ein mir bekannter Altumzüchter sagte "Ein alter Aquarianer hat einmal zu mir gesagt "Frischwasser ist kein Fischwasser" ...
... könnte da etwas dran sein ? Unsere Wasserversorger stelllen ja eigentlich sicher, daß im Trinkwasser möglichst keine Bakterien etc. sein sollen ... nur wo leben Tiere in sterilem Wasser ? Er lässt das gesamte von ihm verwendete Wechselwasser erst in leeren Becken mit Sandgrund und einem Schwammfilter reifen.
Ihr würdet nicht glauben, was sich selbst in diesem Becken alles absetzt. Leider wissen wir nie, was gerade unserem Leitungswasser zugesetzt wurde bzw. was drinnen ist.
Ich habe z.B. über die Jahrzehnte immer wieder festgestellt, daß im Frühjahr nach starkem Regen oder der Schneeschmelze und einem Wasserwechsel die Fische krank wurden ... in solchen Situationen scheint es besser mal 2 Wochen keinen Wasserwechsel zu machen.

Hallo Ralf,

ich habe bezüglich deiner Aussage folgendes im Internet gefunden, hört sich auch interessant an :
http://www.amazonas-alfeld.de/index_htm_files/Trinkwasser%20kein%20Aquariumwasser.pdf
Würdest du dich selbst als tierlieb bezeichnen? Ja?
Aber warum lässt du sie dann schlachten um sie zu essen?